Ein in Myanmar festgenommener polnischer Journalist, der für die Deutsche Presse-Agentur in Myanmar tätig ist, ist nach knapp zwei Wochen wieder frei.
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Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein in Myanmar festgenommener polnischer Journalist in wieder frei.
  • Der DPA-Journalist Robert Bociaga ist seit zwei Wochen nicht mehr in Haft.

Ein in Myanmar festgenommener polnischer Journalist, der für die Deutsche Presse-Agentur tätig ist, ist nach knapp zwei Wochen wieder frei. Am Donnerstag startete Robert Bociaga vom Flughafen der grössten Stadt Yangon (früher: Rangun) in Richtung Polen, wo er nach mehreren Zwischenstopps am Freitag landen sollte.

Der 30-Jährige war am 11. März in Taunggyi, der Hauptstadt des Shan-Staats, von Soldaten inhaftiert worden. Bociaga hatte zu dem Zeitpunkt aus der Region über die Proteste gegen die neue Junta nach dem Militärputsch von Anfang Februar berichtet.

Viel internationales Aufsehen

«Wir sind sehr erleichtert, dass Robert Bociaga bald in Freiheit bei seiner Familie ist», sagte dpa-Chefredaktor Sven Gösmann. Gleichzeitig mahnte er, dass die Situation für Journalisten in Myanmar weiterhin wie für die gesamte Bevölkerung sehr gefährlich bleibe.

«Wir appellieren an die Übergangsregierung, die Pressefreiheit und die Menschenrechte zu achten. Die Welt und auch dpa werden weiter genau hinsehen, was in Myanmar passiert», sagte Gösmann.

Myanmar
Das Militär in Myanmar schlägt die friedlichen Proteste immer wieder mit Gewalt nieder. - keystone

Der Fall sorgte auch international für viel Aufsehen. Unter anderem hatte Reporter ohne Grenzen die sofortige Freilassung Bociagas und aller weiteren in Myanmar festgenommenen Medienschaffenden gefordert.

Die Deutsche Botschaft in Yangon, die in Myanmar die konsularischen Interessen der polnischen Bürger vertritt, hatte laut Mitteilung sofortigen Zugang und Informationen über den Grund seiner Inhaftierung gefordert.

600 Inhaftierte in Freiheit

Im früheren Birma gehen Militär und Polizei seit dem Umsturz von Anfang Februar mit zunehmender Härte nicht nur gegen Demonstranten, sondern auch gegen Politiker, Aktivisten und Journalisten vor. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden bislang mehr als 2900 Menschen festgenommen.

Mehr als 280 seien getötet worden, twitterte AAPP am Donnerstag. Ausländer galten bislang aber als relativ sicher. Am Mittwoch waren überraschend 600 Inhaftierte freigelassen worden. Hauptsächlich handelte es sich um Studenten.

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