Mohamed Ould Ghazouani erklärt sich zum Wahlsieger in Mauretanien
Mohamed Ould Ghazouani erklärt sich selbst zum Wahlsieger. Nach einer Auswertung von 80 Prozent der Stimmen könne er nicht mehr geschlagen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Mohamed Ould Ghazouani erklärt sich selbst zum Wahlsieger der Präsidentenwahl.
- Nachdem 80 Prozent der Stimmen ausgewertet wurden, sagte er, er sei nicht mehr einzuholen.
- Zu dem Zeitpunkt hatte er 50,6 Prozent der Stimmen.
Nach der Präsidentenwahl in Mauretanien hat sich der Regierungskandidat Mohamed Ould Ghazouani zum Wahlsieger geklärt. Der 62-jährige Ghazouani sagte am Sonntagmorgen im Beisein des bisherigen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz, er habe die Wahl gewonnen.
Schon nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen könne ihn niemand mehr einholen. «Es fehlen nur noch 20 Prozent, aber das wird das Endergebnis nicht verändern», sagte Ghazouani.

Ghazouani hatte 50,6 Prozent
Wie aus der Nationalen Wahlkommission verlautete, lag Ghazouani nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen bei knapp 50,6 Prozent. Die Oppositionskandidaten Sidi Mohamed Ould Boubacar und Biram Ould Dah Ould Abeid kamen demnach beide auf rund 18 Prozent.
Die Wähler in Mauretanien hatten am Samstag einen neuen Präsidenten gewählt. Amtsinhaber Abdel Aziz war nach zwei Amtszeiten nicht wieder angetreten. Er hatte sich im Jahr 2008 an die Macht geputscht und wurde bei Wahlen 2009 und 2014 bestätigt.

Ghazouani galt als Favorit
Als grosser Favorit unter den insgesamt sechs Kandidaten galt Ex-Generalstabschef Ghazouani. Er hatte im Wahlkampf vor allem Kontinuität und Sicherheit versprochen.
Sein grösster Herausforderer ist der ehemalige Regierungschef Ould Boubacar. Er wird von mehreren Oppositionsparteien unterstützt, darunter von der islamistischen Partei Tewassoul. Die vier anderen Kandidaten galten als Aussenseiter.
Beschwerde über Wahlbetrug
Ghazouanis Gegenkandidaten äusserten sich zunächst nicht zu seiner Wahlsieg-Erklärung. Vier Kandidaten hatten aber bereits bei einem Treffen am Samstagnachmittag über Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung geklagt. Auch über den Rauswurf von Vertretern der Opposition aus einigen Wahllokalen wurde sich beschwert.
Die Opposition hat schon vor der Abstimmung vor Wahlbetrug gewarnt und die Nationale Wahlkommission als parteiisch kritisiert. Ausländische Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen. Mit ersten offiziellen Wahlergebnissen wird erst Anfang kommender Woche gerechnet.