In China wurde möglicherweise ein weiterer Kanadier verhaftet.
Chrystia Freeland, Aussenministerin von Kanada, spricht zu Journalisten.
Chrystia Freeland, Aussenministerin von Kanada, spricht zu Journalisten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verhältnis zwischen Kanada und China ist angespannt.
  • Möglicherweise hat China einen zweiten Kanadier verhaftet.

Die Spannungen zwischen China und Kanada wegen der Affäre um die Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, könnten sich noch einmal verschärfen. In der Volksrepublik wurde möglicherweise ein zweiter Kanadier in Haft genommen.

Nach einem Bericht der Zeitung «Globe and Mail» handelt es sich um den Korea-Experten Michael Spavor, der über seine Paektu Organisation für Kulturaustausch gute Beziehungen zu Nordkorea unterhält und unter anderem 2013 und 2014 die Besuche des US-Basketballstars Dennis Rodman in Pjöngjang organisiert hatte.

Kanadas Aussenministerin Chrystia Freeland berichtete am Mittwoch (Ortszeit) in Vancouver, ein Kanadier habe sich nach einem Verhör durch chinesische Behörden an die kanadische Seite gewandt und habe danach nicht mehr kontaktiert werden können. Ihre Regierung habe den Fall in Peking angesprochen.

Zuvor war bereits der kanadische Ex-Diplomat und Nordostasien-Experte der unabhängigen Organisation Crisis Group, Michael Kovrig, festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, «in Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein, die Chinas nationale Sicherheit gefährden», wie die Zeitung «Xinjingbao» berichtete.

Das chinesische Vorgehen wird als mögliche Vergeltungsaktion auf die Festnahme der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei in Kanada auf Ersuchen der USA gewertet. Ihr wird Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstössen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. Bis zu einer Entscheidung über ihre Auslieferung an die USA ist die Top-Managerin am Vortag gegen eine hohe Kaution auf freien Fuss gesetzt worden, muss aber unter Bewachung in Vancouver bleiben.

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