Seit Jahresbeginn sind laut UN mehr als 100'000 Menschen in Afghanistan aus ihren Dörfern und Städten geflüchtet. Dies wegen vermehrten Angriffen der Taliban.
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Ein junger Flüchtling aus Afghanistan schaut aus dem Fenster eines Busses, der vom Flüchtlingslager Moria fährt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Januar gab es laut UN 100'000 Geflüchtete innerhalb von Afghanistan.
  • Die Menschen wurden wegen Kämpfen aus ihren Dörfern und Städten vertrieben.
  • Die militant-islamistischen Taliban haben vermehrte Angriffe durchgeführt.
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In Afghanistan sind seit Jahresbeginn mehr als 100'000 Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Das geht aus Daten der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor.

Rund die Hälfte davon sei vor Kämpfen aus den östlichen und nordöstlichen Landesprovinzen geflohen. Im Vorjahr war die Zahl von mehr als 100 000 Binnenflüchtlingen erst Ende Juli erreicht worden.

60 Prozent der Geflüchteten sind Kinder

Seit Januar gab es laut UN Geflüchtete aus 29 der insgesamt 34 Provinzen Afghanistans. 60 Prozent davon seien Kinder im Alter unter 18 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden rund 400 000 Binnenvertriebene registriert.

Ob alle im Vorjahr erfassten Menschen weiter ohne Heimat sind, ist laut UN schwer festzustellen. Unter anderem wegen des mangelnden Zugangs zu vielen umkämpften Provinzen. Afghanistan hat geschätzt mehr als 35 Millionen Einwohner.

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Der bewaffnete Konflikt zwischen den militant-islamistischen Taliban und der afghanischen Regierung hat sich in den vergangenen Monaten intensiviert. Mit Beginn des offiziellen Abzugs der US- und Nato-Truppen am 1. Mai hatten die Taliban zusätzliche Offensiven in mehreren Provinzen gestartet. Beide Seiten erklärten, dem Gegner schwere Verluste zugefügt zu haben.

Erst Beginn der Offensive

Beobachter befürchten, dass diese Angriffe erst der Beginn der jährlichen Offensive der Taliban sind. Diese könnte sich nach Abschluss des Abzugs der US- und Nato-Truppen weiter verstärken. Offiziellen Angaben zufolge waren Anfang Mai noch rund 10'000 US- und Nato-Soldaten im Land, darunter rund 1100 der Bundeswehr.

Diese sollen bis spätestens 11. September abgezogen sein. Auch ein früherer Rückzug bis Anfang Juli ist im Gespräch. Das US-Militär hatte vergangene Woche mitgeteilt, es schätze, rund sechs bis zwölf Prozent des gesamten Abzugsprozesses sei abgeschlossen.

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