Maradona-Richterin nach Doku-Skandal vom Dienst suspendiert
Eine argentinische Richterin wird wegen unerlaubter Dreharbeiten für eine Dokumentation über Maradona vom Dienst suspendiert.

Wegen ihrer Mitarbeit an einem nicht genehmigten Dokumentarfilm ist eine Richterin im Verfahren um den Tod der argentinischen Fussballlegende Diego Maradona vorübergehend vom Dienst suspendiert worden. Am Donnerstag entscheidet das Gericht über das weitere Vorgehen.
Sie sei für 90 Tage freigestellt, teilte der Oberste Gerichtshof der Provinz Buenos Aires mit. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Juristin ohne Genehmigung und Wissen ihrer Kollegen eine TV-Dokumentation über den Prozess gedreht hatte.
Befangenheit vorgeworfen
In lokalen Medien tauchte ein Trailer und der Entwurf für eine erste Episode der Doku auf. Die Anwälte der Angeklagten, der Nebenkläger und die Staatsanwaltschaft warfen der Richterin daraufhin Befangenheit vor, worauf sie sich aus dem Verfahren zurückzog.
Seit März stehen in San Isidro nördlich von Buenos Aires sieben Ärzte und Pflegende von Maradona wegen Totschlags vor Gericht. Alle Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.
Maradonas tragischer Tod
Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden.