Die Malediven verlangen von Indien, ihre Militärpräsenz auf den Inseln zu beenden.
Mohamed Muizzu
Der als China-freundlich geltende Mohamed Muizzu ist nach der Wahl neuer Präsident auf den Malediven. Foto: Uncredited/AP - sda - Keystone/AP/Uncredited

Die Malediven haben Indien aufgefordert, ihre Militärpräsenz in dem tropischen Inselparadies zu beenden. Bis zum 15. März müssten Dutzende Militärangehörigen abgezogen sein, liess Präsident Mohamed Muizzu am Sonntag mitteilen. Es habe ein entsprechendes Treffen von Vertretern beider Regierungen gegeben, berichtete das Aussenministerium in Malé.

Indische Soldaten haben bisher unter anderem bei der Überwachung der Region geholfen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind seit einiger Zeit angespannt. Die asiatischen Grossmächte Indien und China buhlen um Einfluss in dem Inselstaat im Indischen Ozean.

Der kürzlich gewählte Präsident Muizzu ist pro-chinesisch und hatte versprochen, die Präsenz indischer Armeeangehöriger zu beenden. Zuletzt hatte Muizzu China besucht, um die Beziehungen zur zweitgrössten Volkswirtschaft zu verstärken.

Tourismuswerbung sorgt für Streit

Nach seiner Rückkehr aus Peking versetzte er Indien einen Seitenhieb, ohne das Land direkt zu erwähnen: «Wir sind vielleicht klein, aber das gibt euch nicht eine Lizenz, uns zu drangsalieren», zitierte ihn die Zeitung «SunOnline».

Zuvor hatte auch Tourismuswerbung des indischen Premierminister Narendra Modi für die eigene Inselgruppe Lakshadweep nahe den Malediven zu Streit in sozialen Netzwerken gesorgt. Auf den stark vom Tourismus abhängigen Malediven führte dies unter anderem zu despektierlichen Aussagen von drei Vizeministern, die daraufhin beurlaubt wurden.

In Indien warben Bollywood-Stars, bekannte Kricket-Spieler, Politiker und eine Reiseplattform für die indischen Inseln und riefen zum Boykott der Malediven auf.

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