Unicef kann dank erhöhter Sicherheit im Südsudan mehr Kinder versorgen. Seit Anfang dieses Jahres ist die Zahl der von Hunger Bedrohten jedoch stark gestiegen.
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Der Arm eines kleinen Jungen im Südsudan wird gemessen. Unicef gelang es dank der verbesserten Sicherheitslage, mehr Kinder zu versorgen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Konflikt führt seit 2013 zu grossen Hungersnöten im Südsudan.
  • Wegen einer schwachen Ernte hat sich die Lage aktuell wieder verschlechtert.
  • Dank einer verbesserten Sicherheitslage kann sich Unicef aber besser um Kinder kümmern.

Die Zahl der von Hunger Bedrohten im Südsudan ist seit Anfang 2019 von 6,1 auf 6,9 Millionen gestiegen. Auf einer Alarmskala mit fünf Stufen befinden sich nunmehr 1,8 Millionen Menschen auf der zweithöchsten Stufe. Das teilten das Welternährungsprogramm, die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag mit.

Diese Alarmstufe steht für lange Abstände zwischen den Mahlzeiten, akute Unterernährung und hohe Todesraten.

Die derzeitige Verschlechterung der Lage ist auf eine schwache Ernte aus dem Jahr 2018 und schwache Niederschläge zurückzuführen. Dagegen hat sich die Sicherheitslage verbessert. Dies ermögliche einen besseren Zugang zu den bedürftigen Kindern im Südsudan, erklärte Unicef.

Unicef behandelte über 100'000 Kinder

In den ersten fünf Monaten habe das Hilfswerk mehr als 100'000 Kinder mit schwerer Unterernährung behandeln können. Von ihnen erholten sich mehr als 90 Prozent.

Der Südsudan hatte 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begannen bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar.

Seitdem wurden rund 380'000 Menschen getötet und mehr als vier Millionen Südsudanesen in die Flucht getrieben. Der Konflikt war geprägt von schwersten Menschenrechtsverletzungen und führte zu einer der grössten humanitären Krisen weltweit. Wiederholt gab es im Südsudan Hungersnöte.

Im September unterzeichneten Kiir und Machar ein Friedensabkommen. Die darin vorgesehene Bildung einer Regierung der nationalen Einheit kam allerdings noch nicht zu Stande.

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