«Pipon pipon»: Tokio geht neue Wege um die Sicherheit von schwerhörigen Fahrgästen zu erhöhen. Ein Automat ahmt nicht nur die Bahnsteigdurchsagen und Zuggeräusche nach, er spielt auch Videos in Gebärdensprache ab.
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Ein lauschender Selbstbedienungsautomat für Bahnfahrgäste mit Hörproblemen des Bahnbetreibers JR East. - JR East/dpa

Im Hightech-Land Japan mit seiner alternden Bevölkerung wird ein lauschender Selbstbedienungsautomat für Bahnfahrgäste mit Hörproblemen getestet.

Ein auf dem Automaten installiertes und mit Künstlicher Intelligenz (AI) ausgestattetes Gerät erkennt auf einem Bahnsteig des grossen Bahnhofs Ueno in der Hauptstadt Tokio die Durchsagen und Geräusche ankommender und abfahrender Züge und zeigt sie in schriftlicher Form auf einem Bildschirm an.

Das an Sprechblasen japanischer Manga-Comics erinnernde Gerät namens «Ekimatope» soll die Sicherheit von Fahrgästen mit Hörproblemen verbessern, wie eine Sprecherin des Bahnbetreibers JR East am Dienstag erklärte. Das Kunstwort Ekimatope setzt sich zusammen aus dem japanischen Wort «eki» (Bahnhof) und «Onomatopoeia», dem lateinischen Begriff für Nachahmung von Lauten in Wörtern.

Das auf dem Getränkeautomaten an einem Bahnsteig der Linien Keihin-Tohoku und Yamanote noch bis Mitte dieses Monats installierte Ekimatope-Gerät ahmt zum Beispiel das Geräusch der Abfahrt mit den japanischen Schriftzeichen für «rurururururururu» und das Geräusch der sich schliessenden Bahnsteigtür mit «pipon pipon» nach. Neben der Texteinblendung werden auch Videos in Gebärdensprache abgespielt.

Die Idee für das vom japanischen Elektronikkonzern Fujitsu entwickelte Gerät kam von Schülern einer Sonderschule. Es soll zugleich bei Menschen, die hören können, das Verständnis für Hörbehinderte fördern. Nach Ablauf der Testphase werde man prüfen, ob das Gerät eingeführt wird, sagte die Sprecherin.

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