Israels Premier Benjamin Netanjahu steht unter Beschuss für sein Verhalten nach einer Geiselbefreiung.
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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Netanjahu wird kritisiert: Er treffe lieber die befreiten Geiseln als die Opferfamilien.
  • Oppositionsführer Lapid: Ministerpräsident muss in Erfolgen und Niederlagen präsent sein.
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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist in die Kritik geraten, weil er sich medienwirksam mit befreiten Geiseln, nicht aber mit Opferfamilien getroffen hat. «Wenn man Ministerpräsident ist, dann ist man Ministerpräsident der Erfolge und der Niederlagen», sagte Oppositionsführer Jair Lapid am Sonntag dem israelischen Kan-Sender. «Nur dann Regierungschef zu sein, wenn alles klappt, und zu verschwinden, wenn alles nicht so läuft, wie man will, das ist erbärmlich.»

Kontaktlosigkeit stösst auf Unverständnis

Netanjahu hatte sich am Samstag – noch während des jüdischen Ruhetags Sabbat – im Krankenhaus mit vier aus dem Gazastreifen befreiten Geiseln getroffen und fotografieren lassen. Familien von Israelis, die während des Hamas-Massakers am 7. Oktober getötet worden waren, sowie Angehörige von getöteten Geiseln kritisierten dagegen nach Medienberichten weder Netanjahu noch andere Regierungsvertreter hätten mit ihnen Kontakt aufgenommen.

Der Vater eines am 7. Oktober getöteten Soldaten schrieb bei X: «Ein Ministerpräsident mit moralischen Werten hätte angerufen, um (uns) zu trösten und zu stärken. Und um sich zu entschuldigen für das, was unter seiner Verantwortung passiert ist.» Sein Urteil zu Netanjahu: «Ich verachte ihn, ein schäbiger Mensch.»

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