Der französische Aussenminister will eine Lösung finden für die Wirtschaftskrise im Libanon. Dazu hat er Gespräche mit dem libanesischen Präsidenten begonnen.
Libanon
Soldaten vor zerstörtem Gebäude in Beirut. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Libanon steckt seit Monaten in einer politischen Sackgasse und einer Wirtschaftskrise.
  • Nun will der französische Aussenminister Le Drian helfen, eine Lösung zu finden.
  • Dazu hat er Gespräche mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun gestartet.

Seit Monaten steckt der Libanon in einer politischen Sackgasse und einer schweren Wirtschaftskrise. Nun macht Frankreich einen neuen Anlauf bei der Suche nach Lösungen. Aussenminister Jean-Yves Le Drian begann am Donnerstag Gespräche mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun.

Le Drian sollte auch mit Parlamentspräsident Nabih Berri zusammenkommen, meldete die Staatsagentur NNA zudem. Ein offizielles Programm für den Besuch gab es nicht.

Aussenminister
Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian. (Archivbild) - dpa

Ziel der Gespräche sei, Wege aus der politischen Krise des stark verschuldeten Landes zu suchen. Das hiess es aus Regierungskreisen im Libanon. Le Drian werde «sehr bestimmt sein gegenüber Politikern, denen vorgeworfen wird, die Bildung einer neuen Regierung zu behindern». Dies sagte ein Regierungsvertreter.

Im vergangenen August hatte eine verheerende Explosion den Hafen Beiruts erschüttert, mehr als 190 Menschen starben. Seit den Tagen nach der Katastrophe ist das Land ohne funktionierende Regierung. Ex-Ministerpräsident Hassan Diab ist nur noch geschäftsführend im Amt. Dem designierten neuen Regierungschef Saad Hariri ist es seit Oktober nicht gelungen, ein Kabinett zu bilden.

Frankreich hat Finanzhilfen in Aussicht gestellt

Der Libanon erlebt derzeit seine schwerste Wirtschaftskrise seit Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1990. Wegen des drohenden Staatsbankrotts laufen Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungsprogramm. Dieses knüpft der IWF aber an umfassende wirtschaftliche Reformen und einen stärkeren Kampf gegen Korruption im Land. Die Gespräche kamen bisher nur schleppend voran.

Frankreich ist dem Libanon als frühere Mandatsmacht eng verbunden und drängt seit Monaten auf die Bildung einer neuen Regierung. Frankreich sowie weitere Länder haben Finanzhilfen in Aussicht gestellt, wenn eine neue Regierung die nötigen Reformen entschlossen angeht.

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