Krawalle in Guatemala: Ex-Militärs fordern Entschädigung
Veteranen fordern Entschädigung für ihren geleisteten Dienst – ein Wahlversprechen des Präsidenten. Deshalb randalierten sie in der Hauptstadt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ehemalige Soldaten randalierten in der Hauptstadt Guatemalas.
- Sie fordern, dass der Präsident ein Wahlversprechen hält und eine Entschädigung zahlt.
- Die Polizei setzte Tränengas ein und nahm mehrere Personen fest.
Aufgebrachte Veteranen haben bei einer Demonstration vor dem Kongress in Guatemala-Stadt randaliert. Die Männer warfen Steine, beschädigten die Türen des Parlamentsgebäudes und steckten auf dem Parkplatz mehrere Autos in Brand. Dies berichtete die Zeitung «Prensa Libre» am Dienstag berichtete. Die Polizei feuerte Tränengas in die Menge, mehrere Angreifer wurden festgenommen, wie das Innenministerium mitteilte.
Die Ex-Soldaten forderten eine Entschädigung in Höhe von 120'000 Quetzal (13'300 Euro) für ihren im Bürgerkrieg geleisteten Dienst. Das habe ihnen Präsident Alejandro Giammattei im Wahlkampf versprochen, hiess es von Seiten der Demonstranten. Die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes im Kongress war zuletzt ins Stocken geraten. Unter anderem, weil die genaue Zahl der anspruchsberechtigten Veteranen unklar ist.
Von 1960 bis 1996 tobte in Guatemala ein Bürgerkrieg. Über 200'000 Menschen kamen bei den Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs ums Leben. Die Streitkräfte verübten zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung.