Gustavo Petro, der neue Präsident Kolumbiens, fordert alle bewaffneten Gruppen zu Friedensgesprächen auf. Er will dem langen internen Konflikt ein Ende setzen.
Präsident Gustavo Petro spricht nach seiner Vereidigung. Foto: Fernando Vergara/AP/dpa
Präsident Gustavo Petro spricht nach seiner Vereidigung. Foto: Fernando Vergara/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Fernando Vergara
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident Kolumbiens fordert alle bewaffneten Gruppen zu Friedensgesprächen auf.
  • In Kolumbien kämpfen seit langem linke Guerillas, rechte Paramilitärs und Drogenbanden.
  • Der erste linke Präsident des Landes hat sich zum Ziel gesetzt, den Konflikt zu beenden.

Der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat alle bewaffneten Gruppierungen zu Friedensgesprächen und einer Feuerpause aufgerufen.

«Ich schlage den bewaffneten Gruppen des Landes vor, den Dialog mit einer Einstellung der Feindseligkeiten zu beginnen.» Das sagte der Linkspolitiker am Samstagabend (Ortszeit) bei einem Besuch im Departement Antioquia.

Der Hochkommissar für den Frieden, Iván Danilo Rueda, rief die Banden dazu auf, öffentlich ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe kundzutun.

Der interne Konflikt Kolumbiens

In Kolumbien ringen linke Guerillaorganisationen, rechte Paramilitärs und Verbrechersyndikate um die Kontrolle über ganze Regionen und die illegalen Geschäfte. Vor allem Gemeindevertreter, Gewerkschafter, Repräsentanten indigener Gemeinschaften und Umweltschützer geraten immer wieder ins Visier der Banden.

Petro versprach bereits im Wahlkampf, Gespräche mit allen bewaffneten Gruppen aufzunehmen, um den internen Konflikt endgültig beizulegen. Zuletzt kündigte die Regierung bereits die Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ELN an.

Mehr als 50 Jahre lang tobte in Kolumbien ein Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220'000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der grössten Guerillagruppe Farc verbesserte sich die Sicherheitslage zwar zunächst. Allerdings sind mittlerweile viele Kämpfer wieder in den Untergrund gegangen und haben sich kriminellen Banden angeschlossen.

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