Nach 24 Stunden Krieg gegen Aserbaidschan haben die Armenier in Bergkarabach kapituliert. Beschrieben wird dies auch als eine «Kapitulation Russlands».
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Eine Demonstrantin in Bern zeigt ein Schild gegen die Aserbaidschanische Militäroffensive. Aserbaidschan brach am 19. September ein Friedensabkommen und startete eine Militäroffensive in Bergkarabach, wo rund 120.000 ethnische Armenier leben. Nach 24 Stunden wurde ein neuer Waffenstillstand vereinbart. - keystone

Zur Eroberung der von Armeniern bewohnten Kaukasusregion Berg Karabach durch Aserbaidschan heisst es in der «NZZ am Sonntag»: «Russlands Imperium zerbröckelt Schritt für Schritt.

Man kann diesem Verfall zusehen. So ist die Kapitulation der Armenier in Nagorni Karabach diese Woche nach 24 Stunden Krieg gegen Aserbaidschan auch eine Kapitulation Russlands. Die angebliche Friedenstruppe der Russen liess die Angreifer gewähren. Die Karabach-Armenier verschwinden von der Karte, weil Moskau der politische Wille und die militärischen Mittel zur Aufrechterhaltung des Status quo im Kaukasus fehlen.

Der russische Präsident mag noch Ränkespiele versuchen und die armenische Regierung in Eriwan zu Fall bringen, die ihn offen kritisiert. Doch die Armenier sind desillusioniert. Sie haben begriffen, dass die grosse russische Militärbasis im Land und die Mitgliedschaft in einem von Moskau geführten Militärbündnis keinen Wert mehr haben. Das Imperium hat versagt. Als Ordnungsmacht hat Russland in diesem Teil seines «Hinterhofes» nichts mehr zu ordnen.»

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