Kämpfe in äthiopischer Region Tigray reissen nicht ab

AFP
AFP

Äthiopien,

Seit drei Wochen kämpfen die äthiopische Regierung und die abtrünnige Region Tigray gegeneinander.

Flächenbrand
Zehntausende flüchteten vor den Kämpfen in den Sudan. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Äthiopiens Armee drohte am Sonntag mit einem Grossangriff auf die Hauptstadt von Tigray.
  • Wer sich hingegen nicht von der Regionalregierung lossage, werde «keine Gnade» erfahren.
  • In der nordäthiopischen Grenzregion Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen.

Nach dreiwöchigen Kämpfen des Konflikts in Äthiopien zwischen der Zentralregierung und der abtrünnigen Region Tigray ist kein Ende in Sicht. Die äthiopische Armee drohte am Sonntag mit einem Grossangriff auf Mekele, Hauptstadt der Region und Sitz der Regionalregierung. Das Militär werde Mekele «mit Panzern umzingeln», sagte Armeesprecher Dejene Tsegaye staatlichen Rundfunksendern.

Auch Aksum wurde eingenommen

Die rund 500'000 Einwohner rief er auf, sich in Sicherheit zu bringen. Wer sich hingegen nicht von der Regionalregierung lossage, werde «keine Gnade» erfahren. Die Regierungstruppen haben in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Städte eingenommen. Darunter die historisch bedeutsame Stadt Aksum und das 100 Kilometer nördlich von Mekele gelegene Edaga Hamus.

Die Regionalregierung von Tigray warf den Regierungsstreitkräften vor, bei Angriffen auf die Stadt Adigrat mehrere Zivilisten getötet zu haben. Die Regierung bestreitet hingegen, Zivilisten anzugreifen.

Seit Monaten Spannungen in Tigray

Konflikt in Äthiopien
21.11.2020, Sudan, ---: Geflüchtete Menschen aus der Region Tigray warten vor dem «Hamdayet Transition Center» in Sudan auf Decken, die von dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ausgegeben werden. - dpa

In der nordäthiopischen Grenzregion Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen. Die dort regierende Volksbefreiungsfront TPLF dominierte drei Jahrzehnte lang die äthiopische Politik. Dies, bevor der aktuelle äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam. Die TPLF erkennt Abiy nicht an, der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.

Anfang des Monats sandte Abiy Streitkräfte nach Tigray, wodurch der Konflikt mit der TPLF vollends entbrannte. Abiy hat die Appelle internationaler Politiker, die Kämpfe einzustellen und einen Vermittler in dem Konflikt zuzulassen, bisher ignoriert.

Kämpfe werden zu mörderischem Flächenbrand

Kommentare

Weiterlesen

äthiopien
5 Interaktionen
In Tigray
äthiopien
4 Interaktionen
Äthiopiens Regierung

MEHR IN NEWS

Touris im Canal Grande
10 Interaktionen
Stadtverbot und Busse
Tessin
27 Interaktionen
1200 Fr. Miete
Robinson Kirk Attentat
12 Interaktionen
Fall: Charlie Kirk
Smartphone mit YouTube, Laptop
2 Interaktionen
Kurzclips

MEHR AUS ÄTHIOPIEN

Damm
5 Interaktionen
Energieexporteur
Staudamm
Sudan und Ägypten
ländern cholera
13 Interaktionen
Hintergrund
Makoko Gemeinde, Lagos, Nigeria
4 Interaktionen
Nairobi/Addis-Abeba