Journalisten nach Bericht über Russlands mächtigste Frau gekündigt

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Russland,

Zwei Redakteuren einer russischen Tageszeitung wurde nach einem kritischen Bericht gekündigt. Aus Solidarität kündigten elf weitere Mitarbeiter der Zeitung.

Pressefreiheit
Ist die Pressefreiheit in der Schweiz gegeben? (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Redakteure einer russischen Tageszeitung haben einen kritischen Bericht publiziert.
  • Beide haben daraufhin ihre Stellen verloren.
  • Aus Solidarität kündigte der Vize-Chefredakteur und zehn weitere Journalisten der Zeitung.

Die renommierte russische Tageszeitung «Kommersant» hat nach einem kritischen Bericht über «die mächtigste Frau Russlands» erhebliche Probleme bekommen. Zwei Politik-Redakteure des liberalen Blattes hätten nach der Veröffentlichung ihre Stellen verloren, schrieben die beiden Mitarbeiter am Montag auf Facebook. Der Eigentümer der Zeitung, der kremlnahe Oligarch Alischer Usmanow, sei mit dem Bericht nicht einverstanden gewesen. Aus Solidarität mit den Kollegen kündigten daraufhin der Vize-Chefredakteur und zehn weitere Journalisten ihre Stellen.

Im April hatten die Journalisten über eine mögliche Stellen-Rochade in den höchsten Ämtern des Landes berichtet. Demnach sollte die Vorsitzende des Föderationsrates, Valentina Matwijenko, Chefin des russischen Rentenfonds werden; der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, werde daraufhin den Posten der 70-Jährigen übernehmen, berichtete die Zeitung damals. Die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin wies den Bericht zurück.

Russland ist auf Platz 149 auf der Rangliste für Pressefreiheit

Seit Jahren beklagen die wenigen unabhängigen Medien, dass der Druck vor allem auf investigative Journalisten zunehme. Immer wieder werden sie attackiert oder inhaftiert. 2010 wurde ein bekannter «Kommersant»-Reporter fast zu Tode geprügelt.

In der Rangliste der Pressefreiheit stuft die Organisation Reporter ohne Grenzen Russland auf Platz 149 ein. Zuletzt unterzeichnete Putin ein Gesetz: Ein Gesetz das Informationen unter Strafe stellt, die aus Sicht von Behörden falsch sind oder staatliche Institutionen beleidigen.

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