Ein Bericht des US-Geheimdienstes behauptet: Die Ermordung von Jamal Khashoggi soll vom saudi-arabischen Kronprinz bewilligt worden sein. Riad weist das zurück.
Jamal Khashoggi
Jamal Khashoggi vor seinem Tod bei einer Veranstaltung am WEF. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ende 2018 wird Jamal Khashoggi in Istanbul ermordet.
  • Ein US-Bericht behauptet, Saudi-Arabien habe davon gewusst.
  • Das Aussenministerium in Riad weist diesen Bericht nun zurück.

Saudi-Arabien hat den US-Bericht zur Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi als «falsch» und «inakzeptabel» zurückgewiesen.

Er enthalte «fehlerhafte Informationen und Schlussfolgerungen» zur saudischen Führung. Das teilte das Aussenministerium in Riad am Freitag über Twitter mit.

Jamal Khashoggi
Was wusste der saudi-arabische Kronprinz von der Ermordung von Jamal Khashoggi? - Keystone

Das «schreckliche Verbrechen» stelle einen eklatanten Verstoss gegen saudisches Recht dar, hiess es. Diejenigen, die es begangen hätten, seien veruteilt worden.

Es sei bedauerlich, dass der US-Bericht veröffentlicht worden sei. Das Königreich lehne Massnahmen ab, die seine Souveränität und die Unabhängigkeit seiner Justiz verletzten.

Familie von Jamal Khashoggi vergibt den Tätern

Kashoggi war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad ermordert worden.

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Jamal Khashoggi (rechts) betritt das saudische Konsulat in Istanbul. - Keystone

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman hatte die Operation zur Gefangennahme oder Tötung des Journalisten nach Einschätzung der US-Geheimdienste genehmigt.

Das geht aus einem Bericht hervor, den das Büro der neuen US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines am Freitag veröffentlichte.

Ein saudisches Gericht hatte fünf Angeklagte zu 20 Jahren Haft verurteilt und damit eine Todesstrafe gegen die Männer aufgehoben. Zuvor hatte Khashoggis Familie erklärt, dass sie den Tätern vergebe.

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