Brasiliens neue Regierung unter dem rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro macht Ernst mit der angekündigten «Säuberung» der Verwaltung.
Jair Bolsonaro bei seiner Vereidigungszeremonie.
Jair Bolsonaro feuert gegen Kritiker am diesjährigen Karneval in Rio de Janeiro. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jair Bolsonaro macht Ernst mit seinen Ankündigungen der ideologischen «Säuberung».
  • Er will Mitarbeitende der Regierung, die anders denken, entlassen.

Der neue Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, will Angestellte in den Ministerien, die mit der Regierung ideologisch nicht auf einer Linie liegen, entlassen.

Die Regierung werde das «Haus säubern», sagte Staatsminister Onyx Lorenzoni nach der ersten Kabinettssitzung am Donnerstag. Die Massnahme zielt auf Anhänger linker Parteien, insbesondere der oppositionellen Arbeiterpartei, die 2003 bis 2016 die Regierung stellte.

Ziel sei es, «die sozialistischen und kommunistischen Ideen» aus den Ministerien zu verbannen, sagte Lorenzoni. Der Bolsonaro-Vertraute ist für die Koordinierung der verschiedenen Ministerien untereinander zuständig. Es ergebe keinen Sinn, in den Ministerien Menschen zu beschäftigen, die «eine andere Denkweise und ein anderes politisches System» vertreten.

Untersuchung der ideologischen Ausrichtung

In seinem eigenen Ministerium entliess Lorenzoni bereits 300 Angestellte. Einige von ihnen könnten aber auf ihre Posten zurückkehren – nach einer Untersuchung ihrer ideologischen Ausrichtung.

In den anderen Ministerien könne nun ähnlich verfahren werden, sagte Lorenzoni. Ministeriumsmitarbeiter, die ein strenges Auswahlverfahren für den öffentlichen Dienst absolviert haben, sind von den Massnahmen nicht betroffen.

Bolsonaro, der am Dienstag als Präsident vereidigt worden war, strebt eine radikale Abkehr von der bisherigen Politik in Brasilien an. Kurz vor seinem Amtsantritt hatte er in einem Interview erklärt, er wolle die Regierung «säubern».

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