Israel-Krieg – Friedensaktivist: «Ich suche keine Rache»
Die Eltern eines israelischen Friedensaktivisten wurden von der Hamas getötet. Rache sucht er nicht – er will im Israel-Krieg einen Waffenstillstand.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Friedensaktivist verliert beim Hamas-Terrorangriff in Israel seine Eltern.
- Rache sucht der Israeli aber nicht – das sei nicht die Antwort.
- Man müsse eine Zukunft für ein Zusammenleben von Israelis und Palästinensern aufbauen.
Maoz Inon engagiert sich seit zwei Dekaden für israelisch-palästinensische Initiativen. Der Friedensaktivist aus Israel erlebte wie viele seiner Landsleute vor knapp vier Wochen Schreckliches. Seine Eltern wurden beim Überraschungsangriff der Hamas im Israel-Krieg mit rund 1400 Todesopfern getötet.
Anders als die Regierung seines Landes sucht Inon aber keine Rache. Sein noch junges Dasein als Friedensaktivist sei nicht geplant gewesen. Aber: «Jemand muss den Mut haben, den Kreislauf von Gewalt und Blutvergiessen endlich zu beenden.»
Friedensaktivist: Israel-Krieg ist nicht die Lösung
Er sei mit der Geschichte der Palästinenserinnen und Palästinenser vertraut, schildert er im SRF-Interview. «Ich ertrinke in einem Ozean aus Trauer und Schmerz, aber ich suche keine Rache. Rache wird die Katastrophe nur noch grösser machen. Krieg ist nie die Antwort», sind Inons klare Worte.
Natürlich müsse die Hamas für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestraft werden. Der Weg Israels sei aber nicht der richtige: «Es sollte unter diplomatischem Druck und unter internationalem Recht geschehen und nicht durch Bombardierung von Gaza.»
Netanjahu «ist gescheitert»
Von seiner Regierung fordert der Friedensaktivist im Israel-Krieg einen sofortigen Waffenstillstand. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu müsse gehen, «denn er versprach uns Sicherheit und Frieden und ist gescheitert».
Das Land brauche eine neue Politik. «Wir müssen eine Zukunft aufbauen, in der Palästinenser und Israelis in Frieden zusammenleben können.» Dies basierend auf den Werten Gleichheit, Gerechtigkeit und Partnerschaft.
An die Länder auf der Welt hat der Israeli eine Bitte: «Machen Sie Druck auf Ihre Regierungen.» Man solle mit den Palästinensern als auch den Israeli weinen. «Unsere Tränen werden die Wunden auf beiden Seiten heilen.»