Israel will eine weitere Mauer an der libanesischen Grenze errichten. Ziel ist es, sich vor der Hisbollah-Miliz zu schützen.
Major Tomer Gilad, Verbindungsoffizier der israelischen Armee zur UN-Mission «Unifil», steht vor der Sperranlage, mit deren Bau Israel vor etwa sechs Monaten begonnen hat.
Major Tomer Gilad, Verbindungsoffizier der israelischen Armee zur UN-Mission «Unifil», steht vor der Sperranlage, mit deren Bau Israel vor etwa sechs Monaten begonnen hat. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um sich vor Angriffen der Hisbollah-Miliz zu schützen, baut Israel weitere Grenzmauern.
  • Die libanesische Regierung wirft Israel vor, ihr Gebiet zu bebauen.

Israel will sich mit einer neuen Grenzmauer vor Angriffen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon schützen. Langfristig soll sich die Sperranlage über die gesamte Grenzlänge von 130 Kilometern erstrecken, wie der General Eran Ofir heute Donnerstag bei einem Pressetermin nahe dem Grenzübergang Rosch Hanikra erklärte.

Ein elf Kilometer langer Abschnitt wurde bereits fertiggestellt. Rund um den weiter nordöstlich gelgenen Grenzort Metula hatte Israel bereits 2012 einen Mauer errichtet. Insgesamt werden für das Projekt umgerechnet gut 400 Millionen Euro veranschlagt.

Kriegszustand hält an

Israel und der Libanon befinden sich nach wie vor offiziell im Kriegszustand. Die geplante Mauer verläuft entlang der «Blauen Linie», die nach Israels Rückzug aus dem Südlibanon im Jahr 2000 festgelegt wurde. Nach israelischen Angaben finden die Bauarbeiten ausschliesslich auf eigenem Territorium statt.

Der Libanon hatte hingegen moniert, dass Teile der geplanten Mauer auf libanesischem Gebiet verlaufen würden. Die neun Meter hohe Mauer aus Beton und Stacheldraht ähnelt dem Sperrwall, den Israel am Rand des Westjordanlands errichtet hat.

Israel und die vom Iran unterstützte Hisbollah lieferten sich im Grenzgebiet zum Libanon bereits mehrere bewaffnete Konflikte. Bei einer Offensive gegen die Schiiten-Miliz im Jahr 2006 tötete das israelische Militär 1200 Hisbollah-Kämpfer.

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