Die iranischen Revolutionswächter (IRGC) feuerten nach eigenen Angaben mehrere ballistische Raketen auf Ziele im Irak und in Syrien ab.
ARCHIV - Die paramilitärischen Truppen der iranischen Revolutionsgarde marschieren während einer Militärparade zum Gedenken an den Jahrestag des Beginns des irakisch-iranischen Krieges. Gegründet, um die Islamische Republik zu schützen, sind die Revolutionsgarden heute weitaus mächtiger als vor 40 Jahren. Foto: Vahid Salemi/AP/dpa
ARCHIV - Die paramilitärischen Truppen der iranischen Revolutionsgarde marschieren während einer Militärparade zum Gedenken an den Jahrestag des Beginns des irakisch-iranischen Krieges. Gegründet, um die Islamische Republik zu schützen, sind die Revolutionsgarden heute weitaus mächtiger als vor 40 Jahren. Foto: Vahid Salemi/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Vahid Salemi

Das Wichtigste in Kürze

  • Die iranische Revolutionsgarde hat Ziele im Irak und Syrien beschossen.
  • Es handelt sich demnach um Vergeltung für die jüngsten Terrorangriffe in dem Land.
  • Nach Angaben von Staatsmedien wurden «terroristische» Ziele in Syrien und Irak angegriffen
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Irans Revolutionswächter (IRGC) haben nach eigenen Angaben Ziele im Irak und in Syrien mit mehreren ballistischen Raketen attackiert. Die Angriffe seien Rache für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar sowie die Tötung eines hochrangigen IRGC-Offiziers Ende Dezember, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) mit.

Das Ziel in Iraks Kurdengebieten beschrieb die Revolutionsgarde als Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad. «Wir versichern unserem geliebten Volk, dass die Offensivoperationen der Revolutionsgarde so lange fortgesetzt werden, bis auch der letzte Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist», hiess es in einer Erklärung.

Glauben Sie, dass der Gaza-Krieg bald enden wird?

In der nordirakischen Stadt Erbil waren kurz vor Mitternacht (Ortszeit) laute Explosionen zu hören. In der Nähe eines neuen im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen Augenzeugen zufolge mehrere Raketen ein. Sicherheitskreisen in Erbil zufolge kamen dabei vier Zivilisten ums Leben. Fünf weitere sollen verletzt worden sein. Raketen seien auf Farmen nördlich von Erbil gefallen und hätten Häuser getroffen.

In Syrien Attacke gegen Terrormiliz Islamischer Staat

In Syrien wurde nach Darstellung der Revolutionswächter vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) «in den besetzten Gebieten Syriens ausfindig gemacht und durch den Abschuss einer Reihe von ballistischen Raketen zerstört», hiess es in der Mitteilung. Augenzeugen zufolge soll es in Aleppo im Nordwesten Syriens mindestens sechs Explosionen gegeben haben.

Die kurdische Menschenrechtsorganisation Hengaw hatte zuvor auf X (ehemals Twitter) über einen Raketenangriff von einer IRGC-Raketenbasis im Westen Irans berichtet. Dieser habe der Stadt Erbil gegolten, schrieb die in Norwegen ansässige Organisation. Die Angaben liessen sich zunächst nicht überprüfen.

Die Lage in der Region ist seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor mehr als drei Monaten äusserst angespannt. Raketenangriffe durch die IRGC hat es seitdem nicht gegeben. Mit dem Iran verbündete militante Gruppen haben in den vergangenen Monaten jedoch oft Ziele in Syrien und im Irak angegriffen. Israel und die USA gelten seit der Islamischen Revolution von 1979 als Irans Erzfeinde.

Ranghohes IRGC-Mitglied in Syrien getötet

Ende Dezember wurde bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff in Syrien der iranische Brigadegeneral Sejed-Rasi Mussawi getötet. Er war ranghohes Mitglied der IRGC. Die militärische Führung Irans schwor Israel daraufhin Rache. Die Revolutionsgarde ist Irans Eliteeinheit und gilt als weitaus mächtiger als die regulären Truppen. Oberbefehlshaber ist Staatsoberhaupt Ali Chamenei.

Sejed-Rasi Mussawi
Nach Angaben des IRGC-Webportals Sepah-News ist bei dem Angriff der israelischen Armee Ende Dezember General Sejed-Rasi Mussawi getötet worden. - keystone

Bei einem Terroranschlag in der Stadt Kerman wurden Anfang Januar mehr als 90 Menschen in den Tod gerissen. Der IS reklamierte die Attacke für sich. Sie galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des Todestags des mächtigen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war der tödlichste Anschlag in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik.

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