Irans Justiz hebt das Todesurteil gegen den Wirtschaftsmogul Babak Sandschani auf und verhängt stattdessen eine 20-jährige Haftstrafe.
Soll mit illegalem Ölhandel umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro unterschlagen haben: Babak Sandschani.
Soll mit illegalem Ölhandel umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro unterschlagen haben: Babak Sandschani. - Hemat Khahi/dpa

Irans Justiz hat nach rund acht Jahren ein Todesurteil gegen einen bekannten Wirtschaftsmogul aufgehoben. Stattdessen muss der 50-Jährige nun 20 Jahre in Haft.

Wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Dienstag unter Berufung auf Justizsprecher Asghar Dschahangir berichtete, sei die 2016 verhängte Todesstrafe gegen den Unternehmer Babak Sandschani aufgehoben worden. Es war zunächst unklar, ob seine bereits verbüssten Haftjahre angerechnet werden.

Der Fall Sandschani gehört zu den grössten Korruptionsskandalen der jüngeren Geschichte im Iran. Während der Präsidentschaft des Hardliners Mahmud Ahmadinedschad hatten er und seine Komplizen mit illegalem Ölhandel umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro unterschlagen.

Untersuchungen führen zur Festnahme

Medienberichten zufolge hatte Sandschani in den vergangenen Jahren sowohl den entstandenen Schaden als auch ein Viertel der Summe als Strafe an den Staat zurückgezahlt. Dies führte laut Justizsprecher auch zur Revision des Todesurteils.

Nach Ahmadinedschads Amtszeit hatten unter dem konservativ-moderaten Präsidenten Hassan Ruhani ab 2013 intensive Ermittlungen gegen mehrere korrupte Gruppen begonnen.

Die Menschen hätten ein Recht auf Aufklärung, sagte Ruhani damals. Auch Mitglieder der Ahmadinedschad-Verwaltung gerieten ins Visier der Ermittler. Im Zuge der Untersuchungen wurde dann auch Sandschani festgenommen.

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