Iran droht Israel mit Angriff auf Atomanlagen
Teheran kündigt bei Angriff auf Atomanlagen Gegenschläge auf «Ziele» Israels an – vor dem Hintergrund wachsender Spannungen um das iranische Atomprogramm.

Der Iran hat seinem Erzfeind Israel im Falle eines Angriffs auf Atomanlagen mit massiver Vergeltung gedroht. Irans Streitkräfte würden im Falle einer solchen militärischen Eskalation auf Israels «geheime Atomanlagen» zielen, hiess es in einer vom staatlichen Rundfunk verbreiteten Erklärung des nationalen Sicherheitsrats.
Die Informationen über mögliche Ziele seien im Rahmen einer nachrichtendienstlichen Operation gewonnen worden, hiess es in der Erklärung. Ob Iran tatsächlich Geheimdienstinformationen aus Israel gewonnen hat, lässt sich unabhängig nicht verifizieren.
Globale Spannungen um iranisches Atomprogramm
Im Streit um das iranische Atomprogramm wächst derzeit der internationale Druck auf Teheran. Die Geheimhaltung früherer nuklearer Aktivitäten durch den Iran steht im Mittelpunkt einer Sitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und die USA streben mit einer Resolution eine formelle Verschärfung des Drucks an.
Hintergrund sind Befürchtungen westlicher Regierungen, die iranische Führung könne den Bau von Atomwaffen anstreben – was Teheran vehement bestreitet. Parallel verhandeln Washington und Teheran über ein neues Abkommen zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms. Die Regierung in Teheran will den USA in Kürze auf einen ersten Vorschlag für ein Abkommen antworten.
USA und Iran: Verhandlungen unter Druck
US-Präsident Trump hatte dem Iran mit militärischer Gewalt gedroht, sollte es keinen Deal geben. Auch Israel bereitet sich auf einen möglichen Angriff vor.
Der Analyst Gregory Brew von der Eurasia Group stellte die bereits am Samstag von Teheran verkündete Geheimdienstoperation in einen möglichen Zusammenhang mit der Kritik der IAEA.
So könnte der taktische Zweck der Enthüllung darin bestehen, «das Narrativ zu verändern und von den Massnahmen der IAEA gegen den Iran abzulenken», schrieb der Experte auf einer Plattform.