Seit Mittwoch wird vor Bali nach einem vermissten U-Boot gesucht. Mehrere Länder haben Schiffe und Flugzeuge zur Unterstützung geschickt.
Vermisstes U-Boot vor Bali
23.04.2021, Indonesien, Banyuwangi: Ein Rettungsschiff fährt los, um sich der Suche nach dem U-Boot KRI Nanggala anzuschliessen. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein indonesisches U-Boot mit 53 Seeleuten an Bord wird vermisst.
  • Experten rechnen damit, dass die Besatzung maximal bis Samstag im U-Boot überleben kann.
  • Singapur, Malaysia, Australien, Indien und die USA helfen bei der Suche aus.

Indonesien hat die Suche nach dem seit Mittwoch vor Bali vermissten Militär-U-Boot mit 53 Seeleuten an Bord intensiviert. Es würden 21 Kriegsschiffe, darunter ein U-Boot eingesetzt, sagte der Sprecher der Streitkräfte, Achmad Riad, am Freitag. Helfen würden auch mehrere zivile Schiffe mit Sonartechnik und ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen an Bord.

Singapur, Malaysia, Australien, Indien und die USA hätten ebenfalls Schiffe und Flugzeuge geschickt. Die Zeit wird immer knapper: Experten rechnen damit, dass die Besatzung maximal bis Samstag in dem in Deutschland gebauten U-Boot KRI Nanggala-402 überleben kann – so lange reiche der Sauerstoff. Das knapp 60 Meter lange U-Boot hatte den Kontakt am frühen Mittwochmorgen während einer Übung verloren.

Vermisstes U-Boot vor Bali
22.04.2021, Indonesien, Bali: Das U-Boot KRI Alugoro der indonesischen Marineauf der Suche nach KRI Nanggala (Luftbild aus einem See-Patrouillenflugzeug). - dpa

Es befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 95 Kilometer nördlich von Bali. Laut Marine ist die «KRI Nanggala-402» vermutlich 600 bis 700 Meter unter Wasser. Das Schiff ist aber nur dafür ausgelegt, bis zu einer Tiefe von 250 bis 500 Metern zu tauchen. An Bord sind 49 Besatzungsmitglieder, drei Kanoniere und der Kommandant.

USA wollen bei Suche helfen

Die USA teilten mit, Indonesien bei der Suche helfen zu wollen. «Auf Einladung der indonesischen Regierung entsenden wir Fluggeräte, um bei der Suche nach dem vermissten U-Boot zu helfen», twitterte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag (Ortszeit). Verteidigungsminister Lloyd Austin werde am Freitag mit seinem indonesischen Kollegen Prabowo Subianto über weitere Hilfen sprechen.

Das Verteidigungsministerium in Jakarta hatte am Mittwoch mitgeteilt, Helikopter hätten einen Ölfleck im Meer entdeckt - ungefähr an der Stelle, an dem es zuletzt Kontakt zu dem U-Boot gab. Es war aber nicht klar, ob der Fleck tatsächlich mit dem U-Boot in Zusammenhang stand.

Das U-Boot wurde Ende der 70er Jahre von dem Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es ist eins von insgesamt fünf U-Booten der indonesischen Marine.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HelikopterRegierungWasserKrieg