In Tunesien: Geringes Interesse an Präsidentschaftswahl

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Tunisien,

Erst zum zweiten Mal nach dem «Arabischen Frühling» von 2011 können die Tunesier in freier Wahl ihr Staatsoberhaupt bestimmen – das Interesse ist aber gering.

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Wähler stehen vor einem Wahllokal in La Marsa, Tunis schlange. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute wählten die Tunesier einen neuen Präsidenten.
  • Die Wahlbeteiligung lag bei nur 45,02 Prozent.
  • Bei der Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren lag sie noch bei 62,9 Prozent.

Die Präsidentenwahl in Tunesien mit völlig offenem Ausgang hat bei den Wählern des Landes nur ein geringes Interesse hervorgerufen.

Zwar bildeten sich am Morgen bereits vor Öffnung der Wahllokale an einigen Orten längere Schlangen, später sank das Interesse der Menschen deutlich.

Nur rund 45 Prozent der Wähler stimmten ab

Nach offiziellen Angaben gaben lediglich 45,02 Prozent der registrierten Wähler bis 18 Uhr ihre Stimme ab. Das teilte die Unabhängige Wahlkommission Isie nach Schliessung der Wahllokale am Sonntagabend mit.

Bei der Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren gingen noch 62,9 Prozent der registrierten Wähler an die Urnen.

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Eine Frau gibt ihre Stimme in einem Wahllokal ab. - keystone

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen waren knapp sieben Millionen Wahlberechtigte aufgerufen gewesen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Etwa 100'000 Sicherheitskräfte von Polizei und Militär überwachten die Wahlen.

Offiziell traten 26 Kandidaten zur ersten Runde der Wahl an. Sollte keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit gewinnen, kommt es zur Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen.

Ausgang vollkommen offen

Es war erst das zweite Mal nach dem «Arabischen Frühling» von 2011, dass die Tunesier in freier Wahl ihr Staatsoberhaupt bestimmen konnten. Beobachter schätzten den Ausgang der Wahl als vollkommen offen ein. Unklar war zunächst, wann die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben werden würden.

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