Elf Menschen wurden am Dienstag bei Protesten in Indien von der Polizei verhaftet. Sie demonstrierten gegen den Entscheid einer religiösen Einrichtung.
Ein indischer Polizist wirft einen Stein bei den Protesten zurück.
Ein indischer Polizist wirft einen Stein bei den Protesten zurück. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein bedeutender Hindu-Tempel im südlichen Indien hat seine Toren für Frauen geöffnet.
  • Demonstranten versperrten gläubigen Frauen und Journalistinnen den Weg.

Weil ein bedeutender Tempel im südlichen Indien für Frauen geöffnet werden sollte, haben Hindu-Hardliner protestiert und Journalistinnen und Pilgerinnen angegriffen. Demonstranten versperrten gläubigen Frauen und Journalistinnen vor dem Sabarimala-Tempel im Bundesstaat Kerala im Vorfeld der Öffnung den Weg, wie der Sender NDTV berichtete.

«Jedem Gläubigen wird eine sichere Passage gewährleistet. Das Gesetz des Landes wird durchgesetzt», sagte der Polizist Manoj Abraham der Deutschen Presse-Agentur heute Mittwoch. Eine Familie mit Frau und Kindern wurde zu ihrem Schutz von der Polizei eskortiert, beschloss nach aggressivem Verhalten von Demonstranten aber umzukehren, wie der Sender berichtete. Bereits am Dienstag nahm die Polizei in der abgelegenen Region Nilakkal elf Menschen bei Protesten fest.

Der Oberste Gerichtshof hatte vor Kurzem einen jahrhundertealten Bann von Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter an dem Pilgerziel gekippt. Ihnen war der Zutritt zu den Heiligtümern des Sabarimala Tempels verwehrt worden, da ihre Anwesenheit angeblich das Zölibat der Tempelgottheit Ayappa gefährden würde. Der Oberste Gerichtshof hatte am 28. September entschieden, dass das gegen die Verfassung verstösst. Menstruierende Frauen gelten im Hinduismus als unrein.

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