Guerilla Unterhändler in Kolumbien rechnet mit Friedensprozess ab

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Kolumbien,

Noch immer sollen in Kolumbien hunderte Menschen wegen des Bürgerkriegs getötet werden, obwohl dieser seit 2016 per Friedensvertrag beendet wurde.

Iván Márquez, der ehemalige Chefunterhändler der kolumbianischen Gueri
Iván Márquez (l), der ehemalige Chefunterhändler der kolumbianischen Guerillaorganisation Farc. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende 2016 wurde in Kolumbien der blutige Bürgerkrieg beendet.
  • Die Guerillaorganisation Farc kritisiert den Friedensprozess aber.

Der ehemalige Chefunterhändler der kolumbianischen Guerillaorganisation Farc hat den historischen Friedensprozess in dem südamerikanischen Land scharf kritisiert. «Nach nur zwei Jahren Gültigkeit unter Beobachtung der Vereinten Nationen und internationaler Organisationen sind die Ergebnisse bei der Erfüllung des Abkommens durch den Staat niederschmetternd.»

«In dieser Zeit sind mehr als 400 soziale Führungspersönlichkeiten des Landes und mehr als 85 Guerilleros ermordet worden», sagte Iván Márquez in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft an die Teilnehmer der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin.

Ende 2016 hatten die linke Farc und die kolumbianische Regierung den jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit rund 220'000 Toten und Millionen Vertriebenen per Friedensvertrag beendet. Die Rebellen legten die Waffen nieder und sollen nun ins Zivilleben zurückkehren. Der frühere kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde für die Beilegung des Konflikts mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Allerdings werfen die Ex-Guerilleros der Regierung immer wieder vor, ihre Verpflichtungen nicht zu erfüllen, die Ex-Rebellen nicht ausreichend zu unterstützen und zu schützen.

«Wir erkennen an, dass wir verschiedene Fehler begangen haben, zum Beispiel dass wir zugestimmt haben, die Waffen niederzulegen, bevor die vereinbarte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wiedereingliederung der Guerilleros gesichert war», sagte der seit Monaten untergetauchte Márquez in seiner Videobotschaft.

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