Venezuela stimmte ab: Essequibo soll nicht länger zum Nachbarland Guyana gehören. Nun treffen sich die beiden Präsidenten, um den Territorialstreit zu klären.
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Venezuelas Präsident Nicolás Maduro liess ein Referendum abhalten, in dem sein Volk für die Annexion von Essequibo stimmte. - keystone

Im jüngst aufgeflammten Gebietsstreit zwischen den südamerikanischen Nachbarländern Venezuela und Guyana wollen deren Präsidenten Nicolás Maduro und Irfaan Ali am Donnerstag zu einem Krisentreffen zusammenkommen. Dies teilte der Ministerpräsident des Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen, Ralph Gonsalves, am Samstagabend (Ortszeit) laut örtlichen Medienberichten mit.

Das Treffen solle in der Inselhauptstadt Kingstown stattfinden. Gonsalves hat derzeit den Vorsitz der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) inne. Streitpunkt ist die Region Essequibo im Westen Guyanas.

Volk stimmte für Übernahme Essequibos

Venezuela erhebt seit Langem Anspruch auf das Gebiet, das etwa zwei Drittel Guyanas umfasst. Am 3. Dezember liess Maduro in Venezuela ein umstrittenes Referendum abhalten, bei dem sich nach offiziellen Angaben 96 Prozent der Venezolaner für den Anschluss aussprachen.

Venezuelas Ansprüche reichen weit in die Kolonialzeit des früheren Britisch-Guayana zurück, das 1966 seine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erlangte. Sie wurden befeuert, seit 2015 vor der Küste immense Ölvorkommen entdeckt wurden, dank derer Guyanas Wirtschaft boomt.

Offener Konflikt mit immensen Folgen

«Tatsache ist, dass unsere Region eine Zone des Friedens war und ist, und wir hätten gerne, dass das so bleibt», sagte Gonsalves, der den nördlich von Venezuela gelegenen und zum britischen Commonwealth gehörenden Karibikstaat seit 22 Jahren regiert. Die Folgen eines offenen Konfliktes wären entsetzlich. «Es würde jeden einzelnen in den entlegensten Dörfern unserer Karibik und auch Lateinamerikas negativ betreffen», warnte er.

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