Ghani bittet Geberstaaten um weitere Hilfen für Afghanistan

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Genève,

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani bittet die internationale Gemeinschaft darum, das Land weiter finanziell zu unterstützen.

Aschraf Ghani
Aschraf Ghani befindet sich derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Afghanistan bittet auch während der Corona-Krise um internationale Finanzhilfe.
  • Das Land ist fast vollständig von ausländischen Zuwendungen abhängig.

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sein Land weiterhin finanziell zu unterstützen. Bei einer internationalen Geberkonferenz in Genf sagte Ghani am Dienstag, sein Land sei «ausserordentlich dankbar», dass es auch in «einer Zeit solch kollektiven Leidens» wegen der Corona-Pandemie unterstützt werde. Die Geberkonferenz für Afghanistan findet alle vier Jahre statt. Das Land ist fast vollständig von ausländischen Zuwendungen abhängig.

«Die Covid-19-Pandemie hat uns alle in einen Zustand globaler Unsicherheit versetzt», sagte Ghani in seiner Video-Botschaft an die Geberstaaten. «Wir bitten unsere internationalen Partner, uns zu helfen, mehr mit weniger zu tun.» Finanzielle Hilfen blieben auf absehbare Zeit «entscheidend» für das afghanische Wachstum.

Bei der Geberkonferenz 2016 für Afghanistan in Brüssel waren 15,3 Milliarden Dollar (12,9 Milliarden Euro) zusammengekommen. Erwartet wurde, dass die Zusagen in diesem Jahr angesichts der Kosten für die Bewältigung der Corona-Krise geringer ausfallen würden. Hinzu kommt die Befürchtung, dass Fortschritte etwa im Bereich der Frauenrechte wegen der anhaltenden Gewalt durch die radikalislamischen Taliban rückgängig gemacht werden könnten.

Friedensgespräche durch zunehmende Gewalt überschattet

Die Regierung in Kabul und die radikalislamischen Taliban führen derzeit auf Druck der USA Friedensgespräche in Doha. Überschattet wurden die Gespräche zuletzt durch zunehmende Gewalt sowie der Ankündigung der scheidenden US-Regierung von Donald Trump, bis zum 15. Januar weitere 2000 Soldaten aus Afghanistan abzuziehen.

Die Regierung in Kabul stehe fest zu ihrer Verpflichtung, die Verhandlungen mit den Taliban fortzusetzen, sagte Ghani. Allerdings sei die Gewalt in seinem Land seit dem Abschluss des Abkommens von Doha zwischen den USA und den Taliban sprunghaft angestiegen. «Leiden und Tod plagen die Afghanen weiterhin jeden Tag. Es ist unerträglich», sagte der Präsident.

Nach Einschätzung von Experten können die Geberstaaten mit der Unterstützung der Regierung in Kabul ein wichtiges Signal an die Taliban senden und so auch den innerafghanischen Friedensprozess unterstützen. Zwar sei die Höhe der zugesagten Zuwendungen wichtig, noch entscheidender sei jedoch, dass die Geberstaaten ihre Unterstützung für Afghanistan deutlich machten, sagte Nischank Motwani, Vize-Direktor der Forschungseinrichtung Afghanistan Research and Evaluation Unit, der Nachrichtenagentur AFP.

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