Radioaktives Wasser aus dem Kraftwerk Fukushima soll ins Meer geleitet werden. Deswegen trifft sich Atom-Chef Rafael Grossi mit der japanischen Regierung.
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Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2018. Sieben Jahre vorher kam es in der Folge eines Bebens und Tsunamis im dem Werk zu einem Super-GAU. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fukushima-Wasser soll im Meer entsorgt werden.
  • Rafael Grossi trifft sich mit Japans Regierung.
  • Die Pläne sind nicht unumstritten.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat in Japan Gespräche mit der Regierung geführt. Dies im Vorfeld der geplanter Ableitung von aufbereitetem radioaktivem Wasser aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima ins Meer.

Generaldirektor Rafael Grossi traf am Dienstag zunächst unter anderem mit Aussenminister Yoshimasa Hayashi zusammen. Später wollte er Ministerpräsident Fumio Kishida die Ergebnisse der Sicherheitsüberprüfung seines Hauses bezüglich Japans umstrittener Verklappungspläne überreichen. Es wurde erwartet, dass die IAEA Japan grünes Licht für die Entsorgung im Ozean erteilt.

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Rafael Grossi von der IAEA. - Dean Calma/IAEA/dpa

Im AKW Fukushima Daiichi war es am 11. März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und eines riesigen Tsunamis zu einem Super-GAU mit Kernschmelzen gekommen. Mehr als zwölf Jahre danach müssen die zerstörten Reaktoren weiter mit Wasser gekühlt werden. Durch einsickerndes Regen- und Grundwasser nimmt die Menge verstrahlten Wassers täglich zu.

In rund 1000 Tanks lagern inzwischen mehr als 1,3 Millionen Tonnen davon. Doch nun geht laut dem Betreiber Tepco der Platz aus. Das Wasser soll daher durch einen rund einen Kilometer ins Meer ragenden Tunnel gefiltert und verdünnt verklappt werden.

Kritik an der geplanten Verklappung

Das technische System ALPS kann allerdings das Isotop Tritium nicht herausfiltern. Nach Darstellung von Tepco und auch der IAEA besteht dennoch keine Gefahr. Dies, da das Wasser verdünnt werde und Tritium in geringen Mengen unschädlich für Mensch und Umwelt sei.

In einem früheren Bericht hatte die IAEA bereits erklärt: Weder sie noch andere Labors hätten «zusätzliche Radionuklide in signifikanter Menge» festgestellt. Die Analysemethoden des Betreiberkonzerns Tepco seien angemessen und für den Zweck geeignet.

Die Regierung wollte zunächst das Urteil der IAEA abwarten, bevor sie eine endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt der Wassereinleitung trifft. Umweltschützer, örtliche Fischer sowie Nachbarländer wie China sind gegen die Verklappung. Auch in Südkorea gibt es Sorgen über mögliche Umweltschäden. Grossi wird nach seinem Aufenthalt in Japan am Freitag nach Seoul weiterreisen.

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