Frontex meldete für das erste Halbjahr 2023 einen Anstieg in den Versuchen, irregulär nach Europa zu kommen. Dabei sticht die Mittelmeerpassage heraus.
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Die Frontex vermeldet Anstieg in den Versuchen, illegal nach Europa zu reisen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frontex hat bereits 176'000 Versuche, irregulär nach Europa zu kommen, registriert.
  • Es sind die höchsten registrierten Zahlen seit 2016.
  • Die meisten dieser Versuche fanden auf der Mittelmeer Passage statt.

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 haben 176'100 Menschen versucht, auf irreguläre Weise in die EU zu gelangen. Das war für diesen Zeitabschnitt der höchste Wert seit 2016, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Freitag in Warschau mitteilte.

Allein im Juli registrierte Frontex 42'700 solcher Versuche, so viele wie seit März 2016 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war das ein Anstieg um 19 Prozent. Mehr als die Hälfte der Einreiseversuche (89'047) gab es den Angaben zufolge auf der Route über das zentrale Mittelmeer. Diese führt von Libyen und Tunesien über Sizilien und Malta.

Hier hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Der verstärkte Migrationsdruck auf dieser Route könnte nach Einschätzung von Frontex in den kommenden Monaten anhalten. Die Schleuser bieten angesichts des harten Wettbewerbs zwischen den kriminellen Gruppen niedrigere Preise für die Mittelmeerpassage an.

Auf anderen Routen sind die Zahlen rückläufig

Auf allen anderen Routen war die Zahl der versuchten unerlaubten Einreisen dagegen rückläufig. Das gilt auch für die Route über den westlichen Balkan. Diese lag mit 52'200 entdeckten irregulären Einreiseversuchen an zweiter Stelle nach dem Weg über die zentrale Mittelmeerpassage.

Hier betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 26 Prozent. Frontex führt das auf striktere Visaregelungen der Balkanländer zurück.

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