Israelische Polizei nimmt acht Gläubige nach Morgengebet fest.
Tempelberg
Israelische Sicherheitskräfte nahe dem Tempelberg. (Archivbild) - AFP

Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge am Freitag acht muslimische Gläubige nach dem Morgengebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen. Die Verdächtigen hätten Unterstützung für Terror und Terrororganisationen bekundet oder zum Terror aufgerufen, hiess es von der Polizei.

Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um vier Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sowie vier Menschen aus dem Norden Israels. Sie alle würden auf einer Polizeiwache verhört.

Es sei bedauerlich, dass israelische Staatsbürger – die Festgenommenen waren alle arabische Israelis, diese Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der knapp zehn Millionen Einwohner aus – religiöse Anlässe und heilige Orte missbrauchten, teilte die Polizei weiter mit. Ihr Verhalten wirke sich auch negativ auf die vielen Muslime aus, die sich nicht an Aufrufen zum Terror beteiligten.

Aufrufe zur Gewalt während des Gebets

Tausende Gläubige hätten an dem Morgengebet am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan teilgenommen. Israelischen Medien zufolge skandierten Dutzende dabei Gesänge, um ihre Unterstützung für die Hamas auszudrücken.

Auch der Name eines Sprechers des militärischen Flügels der Islamistenorganisation sei gerufen worden. Israelischen und palästinensischen Berichten zufolge setzte Israels Polizei mithilfe einer Drohne auch Tränengas auf der Anlage ein.

Die Rolle von Religion im Konflikt

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Die Anlage ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Wegen des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres gab es Befürchtungen, während des muslimischen Fastenmonats könne es zu weiterer Gewalt kommen.

Die Hamas hatte anlässlich des Ramadan zu Widerstand gegen Israel aufgerufen. In den vergangenen drei Wochen verliefen die Gebete bei der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg aber weitgehend friedlich.

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