UN-Menschenrechtsexperten äussern Bedenken gegen geplante Hinrichtung mittels Stickstoff in den USA.
Stickstoff
In den USA: Oklahoma setzt auf Stickstoff für Hinrichtungen (Symbolbild). - Keystone

UN-Menschenrechtsexperten haben sich angesichts einer in den USA erstmals mit Stickstoff geplanten Hinrichtung besorgt gezeigt. «Wir befürchten, dass die Stickstoff-Hypoxie zu einem schmerzhaften und erniedrigenden Tod führen wird», erklärten die vier unabhängigen UN-Experten am Mittwoch in Genf.

Sie seien zudem der Meinung, dass «experimentelle Hinrichtungen durch Ersticken mit Gas wahrscheinlich gegen das Verbot der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Strafen verstossen würden». Bei der Hinrichtung durch Hypoxie wird der Tod durch Sauerstoffmangel herbeigeführt. Dies werde «der erste Versuch» sein, eine solche Hinrichtungsmethode anzuwenden, erklärten die vier vom UN-Menschenrechtsrat in Genf beauftragten Experten für Folter und willkürliche Hinrichtungen.

Kenneth Smiths Schicksal

Nach ihren Angaben plant der US-Bundesstaat Alabama, auf diese Weise am 25. Januar das Todesurteil gegen Kenneth Smith zu vollstrecken. Seine Hinrichtung durch eine Giftspritze hätte bereits im November 2022 vollzogen werden sollen, wurde aber in letzter Minute abgesagt. Smith war wegen eines Auftragsmordes im Jahr 1988 zum Tode verurteilt worden.

Die UN-Experten äusserte sich besorgt wegen der «schweren Leiden, welche die Hinrichtung durch Einatmen von Stickstoff verursachen könnte». Für das Gegenteil gebe es «keine wissenschaftlichen Beweise». Sie forderten die US-Behörden auf, die Hinrichtung von Smith und jedes weiteren zum Tode Verurteilten bis zu einer Überarbeitung des Vorgehens auszusetzen.

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