Der Niger liegt im UN-Index aktuell auf dem letzten Platz. Mit dem neuen Präsidenten soll sich dies in naher Zukunft ändern.
Mohamed Bazoum
Mohamed Bazoum ist neuer Präsident des Nigers. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mohamed Bazoum hat die Präsidentschaftswahl im Niger gewonnen.
  • Vor ihm liegen grosse Aufgaben wie die Terrorbekämpfung.

Im westafrikanischen Land Niger hat Ex-Aussenminister Mohamed Bazoum nach vorläufigen Ergebnissen die Präsidentenwahl gewonnen. Bazoum habe bei der Stichwahl vom Sonntag 55,75 Prozent der Stimmen bekommen, teilte die Wahlkommission am Dienstag mit.

Mit der Wahl soll der erste demokratische Wechsel in der Geschichte des Landes vollzogen werden. Die Wahl ist nicht nur für den Niger, sondern auch für die Region und den Nachbarkontinent Europa wichtig.

Etliche Terrorgruppen im Land

Der Niger ist eins der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die nigrische Regierung ausgeübt, den Menschen-Schmuggel einzudämmen.

Bazoum von der Regierungspartei gilt als Verbündeter des bisherigen Staatschefs Mahamadou Issoufou. Gegen ihn war Mahamane Ousmane, der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes (1993 bis 1996), ins Rennen gegangen.

Im Niger sind etliche Terrorgruppen aktiv, die Al-Kaida oder dem Islamischen Staat die Treue schwören. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist der Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will.

Rang 189 im UN-Index für Niger

Bazoum wird neben der Terrorbekämpfung etliche grosse Probleme bewältigen müssen. Der Niger steht im UN-Index der menschlichen Entwicklung von 189 Ländern an letzter Stelle. Das Bevölkerungswachstum ist hoch und der Zugang zu Bildung und Gesundheit sehr niedrig.

Die Regierung hat zudem in den wüstenhaften Weiten ausserhalb der Städte wenig Kontrolle. Dies nutzen neben dschihadistischen Gruppen auch kriminelle Netzwerke aus.

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