Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel wird Nachfolger Raúl Castros als Chef der Kommunistischen Partei (PCC).
Raul Castro (M.), Erster Sekretär der Kommunistischen Partei und ehemaliger Präsident, winkt, während der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel (r) im Kongresspalast applaudiert. Foto: Ariel Ley Royero/ACN/dpa
Raul Castro (M.), Erster Sekretär der Kommunistischen Partei und ehemaliger Präsident, winkt, während der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel (r) im Kongresspalast applaudiert. Foto: Ariel Ley Royero/ACN/dpa - sda - Keystone/ACN/Ariel Ley Royero
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Das Wichtigste in Kürze

  • Miguel Díaz-Canel wird Nachfolger von Raúl Castro als Partei-Chef.
  • Der Präsident Kubas ist der erste Parteivorsitzende, der nicht aus dem Castro-Clan kommt.
  • Díaz-Canel galt als rechte Hand der Castros und machte Karriere in der Armee.

Er wurde beim achten PCC-Kongress in das Amt des Ersten Sekretärs gewählt, wie die Partei am Montag mitteilte. Dieses gilt als mächtigster Posten im sozialistischen Karibikstaat, wo die Kommunistische Partei die einzige zugelassene Partei ist.

Ex-Staatschef Raúl Castro (l.) und Miguel Díaz-Canel (r.).
Ex-Staatschef Raúl Castro (l.) und Miguel Díaz-Canel (r.). - Keystone

Er werde strategische Entscheidungen über die Zukunft der Nation allerdings mit Castro absprechen, sagte Díaz-Canel den Angaben zufolge am Montag vor den Parteidelegierten in Havanna.

Erster Nicht-Castro

Erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 1965 wird die PCC damit nicht mehr von einem Castro angeführt. Der heute 89-jährige Raúl Castroo hatte das Amt des Ersten Sekretärs im Jahr 2011 von seinem älteren Bruder, dem Revolutionsführer Fidel Castro, übernommen, der 2016 starb. Vor drei Jahren gab er bereits den Posten als Staatspräsident an Díaz-Canel ab.

Seit einem Jahr ist Fidel Castro tot.
Seit einem Jahr ist Fidel Castro tot. - Keystone

Dieser galt zuvor als Castros rechte Hand. Nach seiner Zeit beim Militär stieg der Elektroingenieur schnell beim kommunistischen Jugendverband auf. Als Parteichef der Provinz Villa Clara ermöglichte der damals noch langhaarige Funktionär ein recht liberales Kulturleben. Mit 43 Jahren zog er 2003 als jüngstes Mitglied in das Politbüro der Kommunistischen Partei ein und übernahm den Parteivorsitz in der Provinz Holguín. Später wurde er Minister für Hochschulbildung und Vizepräsident.

Revolution und die Zukunft

Als erster Präsident, der nach der Revolution von 1959 geboren wurde, muss der 60 Jahre alte Díaz-Canel jetzt auch als Parteichef eine Balance zwischen Kontinuität der Revolution und einer schrittweisen Öffnung der Wirtschaft finden.

Die kubanische Wirtschaft litt zuletzt stark unter immer schärferen US-Sanktionen während der Amtszeit des Ex-Präsidenten Donald Trump sowie unter dem Einbruch des Tourismus in der Corona-Pandemie. Kubaner müssen oft in langen Schlangen anstehen, um an Dinge des Grundbedarfs zu kommen. Zugleich verschafften sich Dissidenten wie die sogenannte San-Isidro-Bewegung oppositioneller Künstler zuletzt immer mehr Aufmerksamkeit.

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