In Hongkong wurden erneut mehrere Journalisten festgenommen. Ihr Medium soll besonders bei Demokratie-Aktivisten beliebt sein.
dpatopbilder - Der Herausgeber von «Stand News» Patrick Lam (l) wird von Polizeibeamten in einen Lieferwagen eskortiert. Mehrere Journalisten und ehemalige Mitarbeiter des pro-demokratischen Mediums wurden in Hongkong festgenommen. Foto: Vincent Yu/AP/dpa
dpatopbilder - Der Herausgeber von «Stand News» Patrick Lam (l) wird von Polizeibeamten in einen Lieferwagen eskortiert. Mehrere Journalisten und ehemalige Mitarbeiter des pro-demokratischen Mediums wurden in Hongkong festgenommen. Foto: Vincent Yu/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Vincent Yu
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch wurden in Hongkong mehrere Journalisten festgenommen.
  • Es handelt sich um den Chefredaktor und fünf frühere Mitarbeitende eines Online-Mediums.
  • Dieses soll bei Demokratie-Aktivisten beliebt sein.

In Hongkong sind erneut mehrere Journalisten und ehemalige Mitarbeiter eines pro-demokratischen Mediums festgenommen worden. Wie die örtliche Zeitung «South China Morning Post» meldete, nahmen Beamte der nationalen Sicherheitspolizei am Mittwoch den Chefredaktor und fünf frühere Mitarbeiter der Online-Publikation «Stand News» fest, die dem Bericht zufolge besonders bei Demokratie-Aktivisten beliebt ist.

Unter den Festgenommenen sind demnach neben dem derzeitigen Chefredakteur Lam Shiu und dessen Vorgänger Chung Pui auch vier ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrats.

Rund 200 Beamte seien an dem Einsatz beteiligt gewesen, bei dem auch die Redaktion von «Stand News» und die Häuser der Festgenommenen durchsucht worden seien.

Über 100 Aktivisten seit Sicherheitsgesetz festgenommen

In Juni war in Hongkong die prodemokratische Zeitung «Apple Daily» zwangsweise eingestellt worden, nachdem das Boulevardblatt wegen angeblicher Verstösse gegen das sogenannte Sicherheitsgesetz ins Visier der Behörden geraten war. Ihr Gründer Jimmy Lai sitzt im Gefängnis.

Hongkong
Ein Unterstützer von Apple Daily zeigt das Titelbild der «Apple Daily», das den politischen Prozess gegen die Führungskräfte der Zeitung zeigt. (Archivbild) - dpa

Nach anhaltenden Demonstrationen und dem Ruf nach mehr Demokratie in Hongkong hatte die kommunistische Führung in Peking vor eineinhalb Jahren das umstrittene Sicherheitsgesetz erlassen.

Die vage Formulierung des Gesetzestextes erleichtert das Vorgehen gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch einstuft. Und zielt damit auf Kritiker der Hongkonger Regierung und der chinesischen Führung.

Mehr als 100 Aktivisten wurden festgenommen oder warten auf ihren Prozess. Viele wurden bereits verurteilt. Aus Angst vor Strafverfolgung haben sich viele Oppositionsmitglieder ins Ausland abgesetzt.

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