Nach Gewaltausbrüchen in vier Gefängnissen in Ecuador mit insgesamt 79 Toten hat Innenminister Patricio Pazmiño seinen Rücktritt erklärt.
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In Ecuador kam es zu wüsten Ausschreitungen. - Keystone
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  • «Es ist meine eigene Entscheidung, meinen unwiderruflichen Rücktritt zu erklären», teilte der ehemalige Polizeibeamte in einem am Freitag bei Twitter veröffentlichten Brief an Präsident Lenín Moreno mit.

Seine Führung des Ministeriums sei in Frage gestellt worden.

Sein Rücktritt habe ausserdem gesundheitliche Gründe, schrieb Pazmiño, der sein Amt erst im vergangenen November angetreten hatte. Er habe sich ein zweites Mal mit dem Coronavirus infiziert. Wegen einer weiteren Erkrankung, auf die er nicht weiter einging, sei er im Amt einem enormen Risiko ausgesetzt.

Bei den zeitgleichen Aufständen in vier Gefängnissen waren Ende Februar 79 Häftlinge getötet worden. Nach Angaben der Behörden waren die Revolten auf Rivalitäten zwischen Drogenbanden zurückzuführen, die in den Gefängnissen aktiv sind.

Die ecuadorianischen Haftanstalten sind völlig überfüllt und leiden zugleich an einem Mangel an Wachpersonal. Revolten und Gewalt zwischen Häftlingen kommen immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden dabei nach Angaben der Polizei 51 Menschen getötet.

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