Drohnen: Israel stoppt Waffenschmuggel an ägyptischer Grenze
Israel reagiert mit drastischen Massnahmen auf die wachsende Bedrohung durch Waffenschmuggel mittels Drohnen über die ägyptische Grenze.

Israel hat das Grenzgebiet zu Ägypten zum militärischen Sperrgebiet erklärt, berichtet der «Stern». Verteidigungsminister Israel Katz verschärft die Schiessbefehle gegen alle unbefugten Personen in der Zone.
Die Entscheidung fiel nach massivem Waffenschmuggel mittels Drohnen an der 200 Kilometer langen Grenze. Gemeinsam mit dem Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet definierte Katz den Drohnen-Schmuggel als terroristische Bedrohung.
Kriegserklärung an Schmuggler von Drohnen
«Wir erklären Krieg – jeder, der in das verbotene Gebiet eindringt, wird getroffen», zitiert der «Kurier» aus Katz' Mitteilung. Die Schmuggler sollen einen sehr hohen Preis zahlen, wenn sie nicht aufhören.

Laut «Arab News» sind die Waffen Teil des Gaza-Krieges und dienen der Bewaffnung israelischer Feinde. Die Massnahme richtet sich gezielt gegen Drohnen-Betreiber und ihre Hintermänner am Boden.
Perfide Methode der Kriminellen
Die «Times of Israel» beschreibt die Vorgehensweise der Schmuggler im Detail: Sie nähern sich der Grenze auf ein bis fünf Kilometer. Dann steuern sie ihre Drohnen über die Grenze nach Ägypten und landen sie dort.
Auf ägyptischer Seite beladen Komplizen diese dann mit Waffen oder Drogen, berichten israelische Medien. Anschliessend fliegen die Piloten die beladenen Drohnen zurück nach Israel.
Die geschmuggelten Waffen gelangen teils zu Verbrecherbanden in Israel, teils in den Gazastreifen. Ägypten hat Berichte über Waffenschmuggel an der gemeinsamen Grenze bisher stets dementiert.
Moderne Technik überfordert Armee
Nach Angaben von «Israel Hayom» wurden allein während des Rosh-Hashanah-Feiertags 500 solcher Flugroboter in drei Tagen gesichtet. Die israelische Armee fängt schätzungsweise weniger als zehn Prozent von ihnen ab.
Die Schmuggler setzen mittlerweile auf GPS-unabhängige Modelle, die schwerer zu neutralisieren sind, berichtet das Blatt. Erst am Sonntag fing das Militär eine Drohne mit acht Waffen ab.
Am Dienstag vereitelte die Armee einen weiteren Versuch mit zehn Pistolen an der jordanischen Grenze. Die Profitmargen machen das Risiko für die Kriminellen offenbar attraktiv.












