Am Wochenende brach der Vulkan Marapi in Indonesien aus und forderte mehrere Todesopfer. Auch andernorts brodelt es derzeit heftig unter der Erdoberfläche ...
vulkan
Auf Sumatra (Indonesien) hat sich am Wochenende ein Vulkanausbruch ereignet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Tagen gibt es immer wieder Meldungen zu Vulkanausbrüchen.
  • Häufen sich also derzeit die Eruptionen – oder kommt das einem nur so vor?
  • Einer der gefährlichsten Vulkane der Welt ist derweil gar nicht so weit von uns entfernt.
Ad

Der Vulkan Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra ist am Sonntag ausgebrochen. Er spuckte eine rund drei Kilometer hohe Aschewolke in den Himmel – mehrere Wanderer kamen ums Leben.

Auch an anderen Orten brodelt es derzeit unter der Erdoberfläche. So erwartet Island schon seit Wochen einen Ausbruch. Denn ein Magma-Tunnel unter der Halbinsel Reykjanes ist schon länger aktiv.

Der isländische Zivilschutzdirektor Vídir Reynisson sagte Ende November: «Es besteht ein hohes Risiko eines Ausbruchs in den nächsten Tagen, aber wir können es nicht genau quantifizieren.»

Viele aktive Vulkane rund um den Erdball

In Italien gibt es derzeit sogar in zwei Regionen Anlass zur Sorge. Zum einen bebt in der Region um die Phlegräischen Felder bei Napoli, einem sogenannten Supervulkan, immer wieder die Erde.

Die Beben könnten die Vorboten einer grossen vulkanischen Eruption sein. In einem dem «Corriere del Mezzogiorno» vorliegenden Sitzungsprotokoll heisst es: Das Magma sei «mit ziemlicher Sicherheit» von einem tiefen Reservoir zu einem anderen aufgestiegen. Letzteres befinde sich lediglich vier Kilometer unter der Oberfläche.

vulkan
Der Vulkan Marapi auf Sumatra ist am Wochenende ausgebrochen.
vulkan
Eine drei Kilometer hohe Aschewolke stieg in den Himmel.
vulkan
Doch auch in Europa kommt es zu spektakulären Vulkanausbrüchen. Im Bild: Der Ätna am 1. Dezember 2023.
vulkan
Dampf steigt nach seismischer Aktivität aus einer Spalte in Island auf. Auf der Halbinsel Reykjanes droht ein Vulkanausbruch.
vulkan
Auf der Halbinsel Reykjanes bahnt sich ein Vulkanausbruch an.
vulkan
Auch die Region um die Phlegräischen Felder bei Napoli ist von Vulkanausbrüchen bedroht.

Zum anderen sorgt Europas grösster aktiver Vulkan, der Ätna auf Sizilien, einmal mehr für spektakuläre Bilder: Am Freitagabend stieg eine beeindruckende Lava-Fontäne aus dem Vulkan empor – auf bis zu 6000 Meter über Meer!

Weltweit gibt es zahlreiche weitere aktive Vulkane, die zuletzt mit Eruptionen auf sich aufmerksam machten. Unter anderem in Papua-Neuguinea, Japan, Kolumbien sowie auf den US-amerikanischen Fox Islands und der indonesischen Insel Java. Allein in Indonesien gibt es entlang des Pazifischen Feuerrings rund 130 aktive Vulkane.

Die Liste liesse sich noch lange weiterführen. Die Smithsonian Institution hält auf ihrer Webseite fest: «Während Sie diese Zeilen lesen, brechen wahrscheinlich mindestens 20 Vulkane aus.»

Vulkan bei Napoli «einer der gefährlichsten der Welt»

Gibt es also derzeit mehr Vulkanausbrüche als sonst – oder kommt einem das nur so vor? Nau.ch hat beim Geologen Olivier Bachmann nachgefragt. Er gibt Entwarnung: «Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Menge an Vulkanausbrüchen in den letzten Jahren zugenommen hat.»

vulkan
Der Campi Flegrei zählt zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt. - keystone

Es gebe immer viele aktive Vulkane rund um den Planeten zu einer bestimmten Zeit. «Und es ist normal, dass es mehrere Ausbrüche pro Jahr gibt», hält er fest. Aber: «Was heute im Vergleich zu vor Jahrzehnten anders ist, ist, dass die Medien viel mehr Informationen viel schneller verbreiten können.»

Bachmann fügt hinzu: «Campi Flegrei in der Region Neapel ist heutzutage wie Island sehr aktiv, und viele Menschen leben rund um diesen Vulkan.» Das mache ihn zu «einem der gefährlichsten Vulkane der Welt».

Haben Sie schon mal einen Vulkanausbruch miterlebt?

Zu dieser Kategorie zählen auch der Mt. Rainer neben Seattle und der Mt. Fuji bei Tokio. Diese beiden sind derzeit allerdings nicht aktiv.

Die aktivsten Vulkane werden in der Regel durch vulkanologische Dienste genau überwacht, erklärt der Experte. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, dazu zählt die Überwachung per Satellit.

«Wenn Vulkanologen bemerken, dass ein Vulkan wieder erwacht, werden verschiedene Pläne in die Tat umgesetzt. Bis hin zur Evakuierung bewohnter Gebiete», sagt Bachmann. Dieser Fall trat kürzlich auf der Halbinsel Reykjanes in Island ein.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Erde