Brunei Darussalam hat die international kritisierte Einführung der Todesstrafe gegen Homosexuelle in einem Brief verteidigt. Amnesty International ist entsetzt.
Prinz Azim von Brunei
Der Sultan von Brunei Hassanal Bolkiah. Er muss seinen Sohn Prinz Azim von Brunei zu Grabe tragen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im April führte Brunei neue Strafgesetze ein.
  • Gerade die Todesstrafe gegen Homosexuelle wurde weltweit scharf kritisiert.
  • Amnesty International verurteilt die Einführung.

Anfang April führte der Sultanat Brunei deutlich härtete Strafgesetze in Kraft – unter anderem auch die Todesstrafe gegen Homosexuelle. International sorgte das neue Gesetz für reichlich Kritik. Brunei jedoch zeigt kein Verständnis.

In einem vierseitigen Brief an die Europaabgeordneten verteidigt das Sultanat die Einführung. Darin hiess es, Steinigungen als Strafe für gleichgeschlechtlichen Sex würden selten sein. «Die Kriminalisierung von Ehebruch und Unzucht soll die Unantastbarkeit der Familienlinie und der Ehe von verschiedenen Muslimen gewährleisten. Insbesondere von Frauen.»

Amnesty International zeigt sich entsetzt: «Die Todesstrafe als Ziel der Rehabilitierung und Pflege ist schlichtweg absurd». Allein die Verabschiedung solcher Gesetze schaffe eine giftige und bedrohliche Umgebung.

In dem Sultanat auf der Insel Borneo sind zwei Drittel der mehr als 420'000 Einwohner muslimischen Glaubens. Seit einiger Zeit sind dort konservative islamische Kräfte auf dem Vormarsch.

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