In Brasilien wird derzeit eine dubiose Zahlung an die Familie des designierten Präsidenten Jair Bolsonaro überprüft.
Jair Bolsonaro, künftiger Präsident von Brasilien, lächelt bei einem Treffen in einer Militäreinrichtung mit Künstlern, die den «Sertanejo»-Stil pflegen.
Steht wegen dubiosen Zahlungen an seinen Sohn und seine Frau unter Bedrängnis: Jair Bolsonaro. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die staatliche Behörde Brasiliens prüft derzeit dubiose Zahlungen an Bolsonaros Familie.
  • Der Ex-Chauffeur seines Sohnes soll umgerechnet 305'000 Franken gezahlt haben.

Wegen dubioser Geldflüsse an seinen Sohn und seine Frau ist der designierte PräsidentBrasiliens, Jair Bolsonaro, in Bedrängnis geraten. In einem Video gab der ultrarechte Politiker auf Facebook zu, dass die staatliche Behörde zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (COAF) diese Zahlungen prüfe. Der ehemalige Chauffeur und Bodyguard seines Sohnes Flávio, Fabrício José de Queiroz, soll umgerechnet rund 305'000 Franken an Sohn und Ehefrau des künftigen Präsidenten gezahlt haben.

«Falls ein Fehler gemacht wurde, von mir, meinem Sohn oder Queiroz, werden wir dafür zahlen, da wir nicht das geringste Einverständnis mit welchem Fehler auch immer zeigen können», hob Bolsonaro in der am Mittwochabend (Ortszeit) verbreiteten Facebook-Botschaft hervor.

Die Finanzermittler hatten «untypische Transaktionen» auf dem Konto des ehemaligen Mitarbeiters von Flávio Bolsonaro festgestellt, der im Parlament des Bundesstaates von Rio de Janeiro sitzt und zum Senator gewählt wurde. Zwischen 2016 und 2017 soll Queiroz Zahlungen von umgerechnet rund 305'000 Franken geleistet haben, die sein Einkommen deutlich überstiegen. So soll der Ex-Polizist auch rund 5500 Euro an die Frau des künftigen Präsidenten, Michelle Bolsonaro, gezahlt haben. Die Bolsonaros erklärten, es habe sich um die Rückzahlung eines Kredits gehandelt.

Der ultrarechte Jair Bolsonaro hatte im Oktober die Präsidentschaftswahlen gewonnen und einen harten Kampf gegen Korruption und Kriminalität angekündigt. Seine Amtszeit wird er am 1. Januar 2019 antreten. «Was auch immer passiert, wenn ich Präsident bin, werden wir mit allen Mitteln der Regierung gegen Korruption vorgehen, auch mit der COAF», erklärte Jair Bolsonaro am Mittwoch auf Facebook.

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