Brasiliens Ex-Präsidentin wegen Folter entschädigt
Die brasilianische Ex-Präsidentin Dilma Rousseff erhält eine Entschädigung für die Folter, die sie während der Militärdiktatur durch das Regime erlitten hat.

Für ihre Folterung durch Militärs während der Diktatur erhält die brasilianische Ex-Präsidentin Dilma Rousseff eine Entschädigung. Als politisch Verfolgter sprach eine Kommission des Menschenrechtsministeriums des südamerikanischen Landes der früheren Staatschefin (2011-2016) eine Entschädigung in Höhe von 100'000 Reais (15'800 Euro) zu, wie der Fernsehsender TV Globo berichtete.
Rousseff als Folteropfer der brasilianischen Militärdiktatur
Rousseff war wegen ihres Widerstands gegen die Militärjunta 1970 im Alter von 22 Jahren festgenommen und während ihrer rund dreijährigen Haftzeit mehrfach gefoltert worden. Die Militärdiktatur in Brasilien dauerte von 1964 bis 1985. Nach dem Bericht der nationalen Wahrheitskommission wurden während der Diktatur mehr als 400 Menschen ermordet und Tausende gefoltert.
Rousseff erhielt bereits Entschädigungen in Höhe von 72'000 Reais (etwa 10'600 Schweizer Franken) aus den Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo und Rio Grande do Sul, in denen sie während ihrer Haftzeit gefoltert wurde. Sie spendete den Betrag an soziale Organisationen. Rousseff arbeitet derzeit als Präsidentin der Neuen Entwicklungsbank (NDB) der Brics-Staaten in Shanghai.