Es ist ein neuer Zehnjahres-Höchststand: 222'000 Waldbrände loderten 2020 in Brasilien. Dies entspricht einem Anstieg von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Regenwald
Verbrannte Gebiete des Amazonas-Regenwalds. (Archivbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die brasilianische Weltraumbehörde verzeichnete 2020 über 222'000 Waldbrände.
  • Es ist der höchste Stand seit zehn Jahren.
  • Seit Jair Bolsonaro Präsident ist, nimmt die Zerstörung des Regenwaldes drastisch zu.

Die Zahl der Waldbrände in Brasilien hat im Jahr 2020 einen neuen Zehnjahres-Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr kam es im südamerikanischen Land zu über 222'000 Waldbränden. Das teilte die brasilianische Weltraumbehörde Inpe nach einer Auswertung von Satellitenbildern mit. Dies entspricht einem Anstieg von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Behörde zählte mehr als 103'000 Brände im Amazonas-Regenwald, was einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2019 entspricht.

Waldbrand
Geier stehen neben dem Kadaver eines Alligators am Ufer des Cuiaba-Flusses im Encontro das Aguas Park im Pantanal-Feuchtgebiet bei Pocone, Bundesstaat Mato Grosso, Brasilien.
Waldbrand
Ein üppiger Wald liegt neben einem Feld mit verkohlten Bäumen in Vila Nova Samuel, Brasilien.
Waldbrand
Seit der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro im Amt ist, hat die Vernichtung des Regenwaldes drastisch zugenommen.

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung - er gilt als «grüne Lunge» der Erde. Die Bäume können CO2 aufnehmen und speichern. Wenn sie jedoch abbrennen, absterben oder abgeholzt werden, gelangt das Treibhausgas wieder in die Atmosphäre.

Zerstörung des Regenwaldes nimmt unter Jair Bolsonaro dramatisch zu

Unter dem seit Januar 2019 amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes in Brasilien dramatisch zugenommen. Bolsonaro gilt als notorischer Klimaskeptiker.

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den grössten Regenwald der Erde gewesen sein könnte. Sie machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen. Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschliessen. Er öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

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