Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien schreitet voran. Im April hat die Rodung erneut ein trauriges Rekord-Niveau erreicht.
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Der Amazonas leidet so stark wie nie zuvor unter Entwaldung. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im April wurden in Brasilien mehr als 1000 Quadratkilometer Regenwald zerstört.
  • Der bisherige Höchstwert lag bei 580 Quadratkilometern.
  • Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung.

Satellitendaten der brasilianischen Raumfahrtbehörde übermitteln traurige Bilder. Innerhalb eines Monats wurden mehr als 1000 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Für den Monat April lag das bisherige Maximum bei 580 Quadratkilometern. Es wurde im vergangenen Jahr erreicht.

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Ein Polizist prüft im Amazonas illegal gefällte Bäume in Marituba im nördlichen Bundesstaat Para. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/RENATO CHALU

«Diese Zahl ist extrem hoch für diese Zeit des Jahres.» Dies erklärte die wissenschaftliche Leiterin des brasilianischen Büros des WWF, Mariana Napolitano. «Das ist ein Alarmsignal für den immensen Druck, dem der Wald ausgesetzt ist.» Bereits im Januar und im Februar hatten die Behörden neue monatliche Höchstwerte verzeichnet.

Bolsonaros Politik dafür verantwortlich

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung - er gilt als «grüne Lunge» der Erde. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen.

Umwelt- und Klimaschützer machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen. Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschliessen. Auch öffnete er immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. - dpa

«Die Regierung Bolsonaro leistet der Abholzung und der Umweltkriminalität Vorschub. Was wir ernten, sind diese schrecklichen, beängstigenden, empörenden Zahlen.» Dies sagte der Leiter des Aktivistennetzwerks Climate Obeservatory, Marcio Astrini, der Nachrichtenagentur AFP.

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