Brasilianische Regierung will Brandrodung in Trockenzeit verbieten
Angesichts der verheerende Waldbrände im Amazonas will die brasilianische Regierung Brandrodungen in der Trockenzeit verbieten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung von Brasilien will Brandrodungen in der Trockenzeit verbieten.
- Diese sind für die verheerenden Waldbrände im Amazonas verantwortlich.
Angesichts der verheerenden Waldbrände in Brasilien will die Regierung Brandrodungen in der Trockenzeit verbieten. Innerhalb von 60 Tagen sollen demnach keine Feuer gelegt werden dürfen, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Mittwoch.
Medienberichten zufolge hat Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro Brandrodungen für die Dauer von zwei Monaten verboten.
Ausnahmen sollen beispielsweise für die indigenen Gemeinschaften gelten, die Selbstversorger seien. Das Dekret soll am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht werden.
Schwerste Waldbrände seit Jahren
Bolsonaro ist angesichts der Waldbrände international unter zunehmenden Druck geraten. Kritiker werfen der brasilianischen Regierung vor, nicht energisch genug gegen die Feuer vorzugehen. Der brasilianische Präsident ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt den menschgemachten Klimawandel an.
Umweltschützer machen Bolsonaro dafür verantwortlich, dass die Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben.
In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Seit Januar stieg die Zahl der Feuer und Brandrodungen im grössten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum massiv. Nach den jüngsten Angaben der brasilianischen Weltraumagentur INPE sogar um 77 Prozent auf mehr als 83'000 Brände.

Viele Feuer wurden offenbar von Farmern auf abgeholzten Flächen gelegt, um neue Weideflächen und Ackerland für den Soja-Anbau zu schaffen. Weil es derzeit sehr trocken ist, greifen die Brände auch auf noch intakte Waldgebiete über.