Die vorzeitige Freilassung des mutmasslichen Bombenbauers der islamistischen Terroranschläge auf der Ferieninsel Bali vor 20 Jahren hat in Australien Empörung ausgelöst.
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Bali. (Symbolbild) - Christophe Faugere/Shutterstock.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Innenministerin Clare O'Neil sprach am Donnerstag im Sender ABC von einem «schrecklichen Tag für die Opfer».

Die Tat sei «unentschuldbar und absolut abscheulich» gewesen. Bei den Anschlägen auf der indonesischen Insel im Oktober 2002 wurden 202 Menschen getötet. Allein aus Australien kamen 88 Todesopfer, die meisten davon Touristen.

Wegen des Baus der Bomben war der Indonesier 2012 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Am Mittwoch kam er nach Verbüssung von etwas mehr als der Hälfte seiner Strafe auf Bewährung frei. Das Justizministerium begründete dies damit, dass er die Voraussetzungen für eine Freilassung erfüllt habe, einschliesslich guter Führung und Teilnahme an sogenannten Deradikalisierungs-Programmen. Er müsse sich jedoch bis April 2030 regelmässig bei den Behörden melden.

Bereits im August war bekannt geworden, dass der Mann das Gefängnis bald auf Bewährung verlassen könne. In Australien kam es damals schon zu einem Aufschrei. Ministerpräsident Anthony Albanese sagte, eine vorzeitige Freilassung wirke sich verheerend auf die Angehörigen der Toten aus. Klimaminister Chris Bowen sagte ABC am Donnerstag, die Menschen in Australien hätten jedes Recht dazu, enttäuscht und besorgt zu sein. Die Regierung verstehe und respektiere aber, dass in Indonesien ein anderes Rechtssystem gelte.

Am 12. Oktober 2002 hatten radikale Islamisten mit ferngezündeten Bomben zwei Nachtclubs im Ferienort Kuta in Schutt und Asche gelegt. Die meisten Opfer gab es im und um den «Sari Club». Die Todesopfer kamen aus mehr als 20 Ländern. Hunderte wurden teils schwer verletzt. Zu der Tat bekannte sich die radikalislamische Gruppe Jemaah Islamiyah, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hatte.

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