Jair Bolsonaro, der Ex-Präsident Brasiliens, steht wegen der mutmasslichen Fälschung von Impfpässen während der Coronapandemie vor einem möglichen Prozess.
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Bolsonaro könnte aufgrund von gefälschten Impfpässen vor Gericht gestellt werden. (Archivbild) - Tania Rego/Agencia Brazil/dpa

Dem ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro droht ein Prozess wegen der Fälschung von Impfpässen während der Coronapandemie. Die Bundespolizei wirft dem früheren Staatschef (2019–2022) die Bildung einer kriminellen Vereinigung und die Eingabe falscher Daten in die Impfdatenbank des südamerikanischen Landes vor, wie das Nachrichtenportal G1 am Dienstag berichtete. Nun muss die Generalstaatsanwaltschaft entscheiden, ob sie Anklage erhebt oder die Ermittlungen einstellt.

Insgesamt ermittelt die Polizei gegen 17 Verdächtige. Sie sollen falsche Corona-Impfdaten in die Datenbank eingespeist haben. Medienberichten zufolge wurden unter anderem die Impfdaten von Bolsonaro, seiner Tochter Laura und seines früheren Adjutanten, Oberstleutnant Mauro Cid, gefälscht.

Falsche Nachweise für Ungeimpfte

So sei es möglich gewesen, Impfnachweise für tatsächlich ungeimpfte Personen auszustellen und die Reiserestriktionen beispielsweise in Brasilien und den USA zu umgehen. Bolsonaro hatte die Gefahr des Coronavirus und die Wirksamkeit von Impfungen während der Pandemie immer wieder in Zweifel gezogen.

Gegen den rechten Ex-Präsidenten wird derzeit in einer ganzen Reihe von Fällen ermittelt. So wirft die Polizei ihm auch vor, gemeinsam mit Verbündeten einen Putsch geplant zu haben, um sich nach seiner Wahlniederlage im Oktober 2022 gegen den derzeitigen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an der Macht zu halten.

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