Bereits 150'000 bis 200'000 Zivilisten haben Rafah verlassen. Angesichts der baldigen Offensive Israels haben suchen sie anderswo Schutz.
Rafah
Viele Palästinenser sind wegen des Krieges nach Rafah geflohen – und müssen dort jetzt wieder weg. In der Nähe wurden Flüchtlingscamps eröffnet. - keystone

Vor einer bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben einem israelischen Medienbericht zufolge bereits Zehntausende Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen. 150'000 bis 200'000 palästinensische Zivilisten seien seit dem 7. April aus Rafah weggegangen, berichtete die «Jerusalem Post» am Donnerstag unter Berufung auf die Armee. Das Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äussern.

Zeitweilig hielten sich in Rafah rund 1,5 Millionen der mehr als 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen auf. Mehr als eine Million hatte dort nach Angaben von Hilfsorganisationen im Zuge des Gaza-Krieges Zuflucht gesucht.

Zivilisten ziehen von Rafah nach Chan Junis

Am 7. April hatte die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis, die ebenfalls im Süden des Gazastreifens liegt, abgezogen. Seitdem begannen Zivilisten der «Jerusalem Post» zufolge Rafah etwa in Richtung Chan Junis zu verlassen. Israels Militär hofft demnach darauf, dass weitere Zivilisten dem Beispiel folgen und in neu errichtete Zeltstädte im Süden sowie im Zentrum des Gazastreifens ziehen werden.

Laut dem israelischen Rundfunk wird erwartet, dass der angekündigte israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in Rafah mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen dürfte.

Israels Verbündete warnen seit Monaten vor einem solchen Einsatz in Rafah, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen und die Sorge vor hohen Verlusten unter der palästinensischen Zivilbevölkerung sehr gross ist.

Israel hält eine grossangelegte Offensive in der Stadt jedoch für unumgänglich, um die dort verbliebenen Bataillone der Hamas zu zerschlagen. Es werden ausserdem auch aus Israel verschleppte Geiseln in dem Ort vermutet.

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