Australien: Sex zwischen Doktoranden und Vorgesetzten verboten
Ein neuer Erlass verbietet Forschungsstudierenden mit ihren Betreuern Sex zu haben. Grund sei der daraus resultierende Interessenkonflikt für die Beteiligten.

Das Wichtigste in Kürze
- Sex zwischen Forschungsstudenten und ihren Betreuern ist an australischen Unis verboten.
- Auslöser für diesen Entscheid war eine Umfrage über sexuelle Belästigung an Universitäten.
In Australien sollen Doktoranden keinen Sex mehr mit ihren akademischen Vorgesetzten haben dürfen. In einem Erlass, den die Dachorganisation der australischen Universitäten am Mittwoch veröffentlichte, heisst es: «Der akademische Fortschritt eines (Forschungs-) Studenten darf nie davon abhängen, ob sich jemand auf eine sexuelle Beziehung mit seinem Betreuer oder einem anderen Mitglied des Lehrkörpers einlässt.»
Mit der Neuregelung zog die Dachorganisation Universities Australia die Konsequenzen aus einer Umfrage, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Demnach war mehr als die Hälfte der befragten Studenten (51 Prozent) im Jahr zuvor Opfer von sexueller Belästigung geworden. 21 Prozent erklärten, auf dem Campus selbst oder ausserhalb von der Universität organisierter Veranstaltungen belästigt worden zu sein.
Dem Erlass zufolge sollen künftig alle Doktormütter und -väter, die mit ihrem Schützling mehr als eine akademische Beziehung verbindet, den «Interessenkonflikt» melden. Dann werden sie durch jemand anderen ersetzt. An Australiens Universitäten studieren auch mehr als eine halbe Million Ausländer vor allem aus asiatischen Ländern. Für Australiens Wirtschaft ist der Bildungssektor ein Milliardenmarkt.