Australische Unternehmen dürfen ab sofort den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen und diese dann von Interaktionen mit Kunden fernhalten.
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Premier Morrison bei seiner Corona-Impfung im Februar. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Australien dürfen Arbeitgeber neu den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen,
  • Es gebe weiterhin keine Impfpflicht, erklärte Premierminister Scott Morrison am Dienstag.
  • Die Regelung wurde in Bezug aufs Datenschutzrecht der Arbeitnehmenden heftig diskutiert.

Arbeitgeber in Australien können ihre Beschäftigten ab sofort nach ihrem Corona-Impfstatus fragen. Premierminister Scott Morrison gab die neuen Leitlinien für Unternehmen am Dienstag bekannt.

Zuvor entstand eine Debatte darüber, ob das Datenschutzrecht dies erlaubt. Arbeitgeber könnten dadurch nun, «Angestellte von ihren Aufgaben fernhalten, wenn diese mit Kunden zu tun haben oder mit anderen interagieren.»

Keine Impfpflicht vorgesehen

Die Zeitung «Sydney Morning Herald» erklärt: «so werde das Risiko verringert, dass diejenigen, die nicht geimpft sind, Covid-19 am Arbeitsplatz verbreiten». Eine Impfpflicht soll es aber weiter nicht geben, betonte Morrison: «Das Impfprogramm in Australien ist kostenlos und nicht obligatorisch. Das ist ein sehr wichtiger Grundsatz».

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Scott Morrison spricht über Australiens neue Covid-Massnahmen,. - dpa

Trotz steigender Corona-Zahlen in vielen Landesteilen herrscht eine grosse Impfskepsis. Laut «Our World in Data» sind bislang 18 Prozent der 25 Millionen Australier vollständig geimpft. Das Land lebt seit März 2020 weitgehend abgeschottet – die Grenzen sind geschlossen.

In Deutschland dürfen Arbeitgeber den Impfstatus nur für einige Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich abfragen und verarbeiten. Ob die Leitlinie auch grosszügiger ausgelegt werden kann, ist noch strittig.

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