Wegen der Gefahr von Drohnenangriffen auf Vertriebenenlager setzt die UN Teile ihres humanitären Einsatzes aus.
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Äthiopien Tigray: Tausende Äthiopier sind vor den Kampfhandlungen geflohen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das äthiopische Militär soll Luftangriffe auf Vertriebenenlager durchgeführt haben.
  • Dabei sollen mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen sein.

Die Vereinten Nationen in Äthiopien haben Teile ihres humanitären Einsatzes im Nordwesten der Krisenregion Tigray ausgesetzt. Grund dafür sei die Gefahr von Drohnenangriffen auf Vertriebenenlager in der Region, sagte eine Sprecherin des UN-Nothilfebüros OCHA der Nachrichtenagentur dpa am Montag.

Am Mittwoch und Freitag vergangener Woche soll das äthiopische Militär Luftangriffe auf Vertriebenenlager durchgeführt haben. Dabei sollen nach Angaben der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) mindestens 56 Menschen getötet worden sein. Die Angriffe hätten sich auf das Vertriebenenlager in dem Ort Dedebit konzentriert, sagte die TPLF.

Am Sonntagabend verurteilte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks, Henrietta Fore, die Angriffe, bei denen auch Kinder getötet worden sein sollen. Angaben der Regierung in Addis Abeba dazu gab es zunächst nicht.

Die Auseinandersetzungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der TPLF begannen vor rund einem Jahr. Die TPLF gab Mitte Dezember einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekannt. Der Vielvölkerstaat im Osten Afrikas mit seinen 115 Millionen Einwohnern droht durch die Kämpfe zu zerfallen.

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